Marquis Richards hat in diesem Jahr seine Bestleistung enorm gesteigert: von 5,33 Meter auf 5,52 Meter. Damit hat der 23-jährige Arlesheimer die Limite für die Europameisterschaften in Zürich geschafft - und kommt damit in der kommenden Woche zu einem Auftritt vor eigenem Publikum.
Für Marquis Richard selber kommt diese Leistungsexplosion nicht überraschend. «Ich durfte im Winter ein halbes Jahr lang als Profisportler leben - dank der Spitzensport-RS», sagt er im Interview mit dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF. Allgemein gelte, dass er in der Saisonvorbereitung «sehr vieles richtig gemacht» habe.
Unfall mit Folgen
Selbstverständlich ist die Entwicklung des jungen Leichtathleten jedoch nicht. Vor drei Jahren fiel er an einem Wettkampf auf dem Barfüsserplatz in Basel aus 5 Metern Höhe auf den Asphalt statt auf die Matte. Danach hatte er grosse Mühe, diesen Unfall mental zu verarbeiten. «Ich hatte kein Vertrauen mehr in den Stab und kein Vertrauen mehr in mich.» Er sei nahe daran gewesen, den Bettel hinzuwerfen.
Geholfen habe ihm die Arbeit mit Sportpsychologen und das Mentaltraining. «So habe ich Schritt für Schritt die verloreren Puzzleteile wieder zusammenfügen können.» Und tatsächlich: In dieser Saison scheint Marquis Richards mental stärker denn je: Die EM-Qualifikation schaffte er bei strömendem Regen - also bei Bedingungen, die für Stabhochspringer alles andere als ideal sind.
(Regionaljournal Basel 17.30 Uhr)