Das neue Gesetz sei ein Systemwechsel. Es sei nicht einfach die angekündigte Revision des Gesetzes über Betreuung und Pflege, sagt Sandro Zamengo, Direktor des Altersheims am Bachgraben Allschwil und Präsident des Verbands der Baselbieter Alters- und Pflegheime.
Dieser Systemwechsel macht Sandro Zamengo Sorgen. Konkret befürchten die Pflegeheime finanzielle Einbussen, wenn sie ihre leeren Betten nicht mehr direkt belegen können. Ausserdem kritisiert Zamengo, dass die Pflegeheime erst jetzt in die Diskussion involviert würden.
Auch Spitex soll eingebunden werden
Im Amt für Alter der Baselbieter Gesundheitsdirektion hat Gabriele Marty Verständnis für die Sorgen der Pflegeheime. Das Gesetz nehme ihnen Autonomie und gebe den Gemeinden mehr Verantwortung. Bisher melden sich Personen, die Pflege suchen, einfach in einem Heim an. «Künftig soll umfassender beraten werden, welche Möglichkeiten gibt es und ist das Pflegeheim überhaupt der richtige Ort für mich.» Das Pflegegesetz wolle breiter abgestützt sein und fasse darum auch die gemeinnützigen Spitexorganisationen ein. Man wolle den Bedarf auf der gesamten Versorgungskette steuern.
Übergangslösungen gefragt
Diese Aufgabe sollen Gemeinden gemeinsam übernehmen: Als Zweckverbände oder Versorgungsregionen, die dann gemeinsam beratende Fachstellen leiten und den Bedarf steuern. Das Beispiel Fricktal zeige, dass dies gut funktioniere.
Auch die Spitexorganisationen können beim neuen Pflegegesetz mitreden. Wichtig sei insbesondere, dass mehr Übergangslösungen geschaffen würden, zwischen ambulanter und stationärer Pflege, sagt Juliana Nufer, Präsidentin des Spitexverband Baselland.
(Regionaljournal Basel,17.30 Uhr)