Beim Prozessauftakt war die lange Vorgeschichte der Baselbieter Firma Thema und das Gericht befragte die beiden Beschuldigten nach ihren Motiven. Dabei stellte sich heraus, dass beide keine Ahnung vom Geschäft hatten, welches Sie ihren Kunden anboten. Eine Richterin sprach von «Inkompetenz» und vom «Prinzip Hoffnung», welches die Beschuldigten angetrieben habe.
Vertrauen erlogen
Die Beschuldigten konnten mit ihrer Firma über 200 Kundinnen und Kunden gewinnen. Diese liessen sich offenbar von den Versprechen nach hohen Gewinnen und kleinem Risiko leiten. Sie legten Geld an und bekamen in der Folge Kontoauszüge, welche ihren Gewinn vermerkten. So stieg laut der Anklageschrift das Vertrauen - nicht wenige Kunden legten noch mehr Geld an. In der Anklageschrift sind auch Beispiele von Kunden, welche ihrerseits Finanzberater sind und ihre Klienten weiterempfohlen haben.
Komplexer Fall
Die Schadenssumme liegt bei 10 Millionen Franken. Dieser Fall von Anlagebetrug ist also von der Grössenordnung nicht vergleichbar mit dem mutmasslichen Betrug der ASE Investment AG, der im Frühling 2012 aufgeflogen ist. Die ASE hat mutmasslich mit Devisenhandel ihre Kunden um mehrere hundert Millionen Franken geschädigt.
Der Prozess ist - wie die meisten Fälle von Wirtschaftskriminalität - komplex und dauert 19 Verhandlungstage. Das Urteil wird Ende August erwartet. Die Anklage lautet auf gewerbsmässiger Betrug.