Das neue Durchgangszentrum für Flüchtlinge soll auf der ehemaligen Deponie Feldreben entstehen. Nachdem die «Basellandschaftliche Zeitung» darüber berichtete, informierte die Gemeinde Muttenz und die zuständige Baselbieter Finanz- und Kirchendirektion in einer gemeinsamen Medienmitteilung über die Pläne.
Geplant ist, dass im leerstehenden Gebäude 500 Flüchtlinge unterkommen. Bei Bedarf könnten sogar bis zu 900 Menschen untergebracht werden. Das Heim in Muttenz wäre damit das schweizweit grösste Flüchtlingszentrum. Im Zentrum sollen ausserdem 40 Arbeitsplätze für Mitarbeitende des Staatssekretariats für Migration (SEM) eingerichtet werden.
Solange der Boden nicht aufgerissen wird, besteht keine Gefahr.
Das Areal gehört dem Kanton Baselland, welcher das Areal während zwei Jahren dem Bund vermietet. Bis in die 1960er Jahre wurde auf dem Areal Chemieabfall entsorgt. Das berge für die Flüchtlinge aber keine Risiken, sagt der Baselbieter Asylkoordinator Rolf Rossi: «Solange der Boden nicht aufgerissen wird, besteht keine Gefahr.»
Ikea-Hütten für die Privatsphäre
Wohnen sollen die Flüchtlinge in Ikea-Hütten, den sogenannten «Shelters for Refugees», die der Bund kürzlich zur Unterbringung von Flüchtlingen anschaffte. Würde das Flüchtlingsheim in Muttenz realisiert, würden diese Hütten in die Halle des leer stehenden Gebäudes gestellt.
Bereits jetzt betreibt der Bund vier Asylzentren im Baselbiet: in Allschwil, Aesch, Arlesheim und Pratteln. Beim neuen Heim würde es sich um ein sogenanntes Registrierungszentrum handeln, also um ein Heim, in welchem die Flüchtlinge bis zu drei Wochen bleiben. Danach werden sie auf die Kantone verteilt oder abgewiesen.
Muttenz stimmt einer «Prüfung» zu
Die Idee, in Muttenz ein solches Registrierungszentrum zu erstellen, stammt vom Bund. Da das Empfangszentrum Bässlergut in Basel kein Platz mehr hat, wurde nach einer Alternative gesucht. Der Standort in Muttenz sei sehr geeignet, da man hier die Flüchtlinge gleich an der Grenze registrieren kann, und nicht zuerst durch die Schweiz reisen muss.
Der Gemeindepräsident von Muttenz, Peter Vogt, hat vor ein paar Wochen von den Plänen erfahren. «Wir haben das mehrmals im Gemeinderat diskutiert und sind zum Entschluss gekommen, dass wir so ein Registrierungszentrum prüfen wollen», so Vogt. Viele Fragen seien noch offen. Zum Beispiel, ob das Baugesuch des Kantons überhaupt durchkommt. Anwohner können gegen dieses Baugesuch Einsprach erheben.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)