Martin Lüchinger erlebte In seiner vierjährigen Amtszeit partei-intern auch Kritik, speziell in Zusammenhang mit den letzten eidgenössischen Wahlen 2011. Damals verzeichnete die SP einen Rückgang des Wähleranteils von 35,7 auf 30,6 Prozent.
Die Kritik verstummte allerdings, nachdem Lüchinger die SP 2012 erfolgreich in die Grossratswahlen geführt hatte. Die SP konnte ihren Wähleranteil von 28,2 auf 30,7 Prozent erhöhen. Zudem schafften die drei SP-Regierungsmitglieder die
Wiederwahl glanzvoll und belegten die drei Spitzenplätze.
Für die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin will
der Parteivorstand eine Findungskommission einsetzen. Lüchinger, der sich nun auf seine Arbeit im Grossen Rat konzentrieren will, bleibt bis zur ordentlichen Jahresversammlung Ende April im Amt.
Nicht besonders begehrtes Amt
Die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger dürfte jedoch nicht einfach werden. Denn ein Parteipräsidium ist kein besonders begehrter Job: Viel Arbeit für wenig Ruhm und noch weniger Lohn, sagen profilierte Parlamentarierinnen und Parlamentarier. Der ideale Parteipräsident oder die ideale Parteipräsidentin habe drei herausragende Eigenschaften, sagt zum Beispiel SP-Grossrat Tobit Schäfer: Organisationstalent, politisch-strategisches Denken und Charisma. «Wenn es uns gelingt, eine Frau zu finden, die alle diese Eigenschaften vereint, hätten wir die eierlegende Wollmilchsau», so Schäfer.
Einig ist man sich bei der SP, dass die Zeit reif ist für eine Frau an der Parteispitze. Als mögliche Nachfolgerin von Lüchinger wird Dominique König-Lüdin gehandelt. Diese zeigt sich gegenüber dem Regionaljournal Basel nicht abgeneigt: «Die Findungskommission wird wohl auf mich zukommen. Ich muss mir das jetzt aber gut überlegen, in meinem familiären Umfeld besprechen und mich mit erfahrenen Leuten beraten.»