Der Richtplanentwurf reduziere zu grosse Bauzonen nicht, wie es das Bundesgesetz vorgebe. Stattdessen weise er sogar noch weitere Gebiete als mögliche Bauzonen aus.
Pro Natura Baselland, WWF Region Basel und der Basellandschaftliche Natur- und Vogelschutzverband werfen der Regierung vor, sie gehe von einem höheren Bevölkerungswachstum bis 2035 aus als der Bund. Auf diese Weise wolle der Kanton Rückzonungen von Baulandreserven und damit Konfrontationen mit den Besitzern vermeiden. «Das ist natürlich praktisch: Der Kanton sagt, er brauche die vielen Bauzonen wegen dem starken Wachstum», sagt Urs Chrétien, Geschäftsführer von Pro Natura Baselland.
Martin Kolb, Leiter des Amts für Raumplanung im Kanton Baselland widerspricht. Die Zahlen aus den vergangenen Jahren sprächen klar für eine starke Bevölkerungszunahme. Auch den Vorwurf, der Kanton wolle sich vor der Auseinandersetzung mit den Landbesitzern drücken, lässt er nicht gelten: «Wir haben in den letzten 50 Jahren mehrere Rückzonungen durchgeführt.» Es gebe deshalb nun nur noch wenige Bauzonen, die tatsächlich zu gross seien.
Kritik üben die Umweltschutzorganisationen auch an den Zielen, die sich die Regierung bei der Verdichtung setzt. Diese seien «unsportlich». Mit einer höheren Verdichtung könne etwa im Birstal oder Leimental bis 2035 auf Neueinzonungen verzichtet werden.
Nötig wird die Anpassung des kantonalen Richtplans wegen des revidierten eidgenössischen Raumplanungsgesetzes. Diesem stimmten 2013 im Kanton Basel-Landschaft gut 70 Prozent zu.