Die Römisch-Katholische Kirche Basel-Stadt (RKK) sucht für einen Teil ihrer Liegenschaften eine neue Verwendung. Denn angesichts der schrumpfenden Mitgliederzahl ist der Unterhalt des bestehenden Portfolios kaum mehr zu finanzieren. Auch einzelne Kirchen kommen auf den Prüfstand.
In ihre Liegenschaften muss die RKK kurz- bis mittelfristig 17,5 bis 23 Millionen Franken investieren, wie es am Dienstag an einer Medienkonferenz in Riehen hiess. Allein für die elf Kirchen wird der Aufwand auf 7 bis 9 Millionen Franken veranschlagt. Dafür fehlt der Kirche aber das Geld. Deshalb versucht die RKK, einen Teil ihrer Gebäude in sogenannte Ertragsliegenschaften umzuwandeln.
Auch ein Abriss ist kein Tabu
Als letztes Mittel zieht der Kirchenrat jedoch auch ein Abriss von Kirchen in Betracht. Kirchenrats-Präsident Christian Griss: «Es ist eine wirtschaftliche Frage. Wieviele Kirchen können wir uns noch leisten und erhalten». Ein Abriss von Kirchen sei jedoch «ultimo ratio», betont Griss und nicht einfach. Die meisten Kirchen stehen unter Denkmalschutz.
Nach Angaben von Bruno Chiavi, Planungsarchitekt der RKK, stehen derzeit verschiedene Nutzungsänderungen zur Diskussion. Für die Christophorus-Pfarrei im Kleinbasel etwa wird die Umzonung des Areals angestrebt, um dort Wohnbauten erstellen zu können. Die Kirche selbst soll dabei aber vorerst stehen bleiben.
Ungewisser ist dagegen die Zukunft der St. Michaels-Kirche im Hirzbrunnenquartier. Auf diesem Areal stehen ein ökumenisches Zentrum und Alterswohnungen zur Diskussion. Schliesslich prüft die RKK, in der bereits geschlossenen Don Bosco-Kirche im Breite-Quartier einen Konzertsaal einzurichten und diesen zu vermieten.
Der Wert der RKK-Immobilien beläuft sich derzeit auf 200 Millionen Franken und liegt damit nur knapp unter dem Wert von 1973. Damals zählte die RKK Basel-Stadt jedoch über 99'300 Mitglieder. Heute sind es noch 28'000.