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Kläranlage ARA Frenke von oben
Legende: Zu viel Ammonium belastet Abwasser der ARA Frenke. zVg

Basel Baselland Neuerliche Störung bei der Kläranlage Frenke

Schon wieder müssen Trinkwasserpumpwerke abgestellt bleiben. Grund dafür sind Giftstoffe im Wasser der Frenke. Dort wurde zu viel Ammonium gemessen.

Ob es einen Zusammenhang zum Zwischenfall im Januar gibt, sei unklar, sagt Dominic Utinger von der Baselbieter Umweltschutzdirektion: «Das kann man im Moment nicht sagen.» Priorität sei nun, die Ursache des aktuellen Problems zu finden.

Seit dem Vorfall im Januar verwenden wir das Mittel nicht mehr
Autor: Reinhold Tschopp Geschäftsführer Rero

Beim letzten Zwischenfall wurde die Firma «Rero» verdächtigt. Das Unternehmen veredelt Metall und die Behörden vermuten, dass ein giftiges Mittel von der Firma in die Frenke gelangt sei. Reinhold Tschopp, Geschäftsführer von Rero, wehrte sich gegen die Vorwürfe. Er sagt auch, dass es diesmal ganz sicher nicht das verdächtigte Mittel sei: «Das ist nicht möglich. Seit dem Vorfall im Januar verwenden wir das Mittel gar nicht mehr.»

Fakt ist also bloss, dass in der Nacht auf Donnerstag massiv zu hohe Ammonium Werte gemessen wurden. Der Betrieb der ARA Frenke 2 in Niederdorf sei seit der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag deshalb erneut gestört worden, teilt die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion mit. Das Ammonium sei giftig für die Fische. Zu einem Fischsterben sei es bis jetzt noch nicht gekommen. Ausschliessen könne man es deswegen aber nicht, heisst es bei der Baselbieter Umweltschutzdirektion. Für die Bewohner bestehe aber keine Gefahr.

Sieben Pumpwerke abgeschaltet

Im Januar kam es wegen einer Störung in der ARA zu einem Fischsterben in der Frenke. Derzeit laufen die Abklärungen zu den Ursachen dieser erneuten Störung, teilt das Amt mit. Gleichzeitig wurden Sofortmassnahmen getroffen:

  • Sieben Pumpwerke entlang der Frenke wurden vorsorglich abgeschaltet. Allfällige Fremdstoffe können somit nicht in das Trinkwasser gelangen.
  • Die Biologie der ARA Frenke 2 wird mit gesundem Belebtschlamm aus einer anderen ARA angeimpft. Damit kann der Betrieb der Anlage stabilisert werden.

Ob es wieder zu einer Wasserknappheit wie im Januar kommt, hänge davon ab, wie lange die Pumpwerke ausgeschalten bleiben.

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