Die Basler Regierung will die Abfallentsorgung in der Stadt auf den Kopf stellen. Heute kommen zweimal pro Woche die Mistkübel-Männer, um die blauen Bebbisäcke abzuholen. In Zukunft soll es keine solche Kehrrichtabfuhr mehr geben: Stattdessen sollen die Baslerinnen und Basler ihre Bebbisäcke in Unterflur-Containern entsorgen. 620 solche neuen Container will die Regierung bauen.
Dagegen regt sich nun jedoch Widerstand. Am Mittwoch debattiert der Grosse Rat über das Thema und die bürgerlichen Parteien wollen die flächendeckende Einführung von Unterflur-Containern verhindern. Sie wollen die Vorlage an die Regierung zurückweisen, so dass diese nochmals über die Bücher geht. SVP-Grossrat Joel Thüring sagt: «Aus meiner Sicht überwiegen beim neuen System die Nachteile. Vor allem finde ich es nicht sehr kundenfreundlich, wenn die Leute den Abfallsack 100 Meter weit zu einem Container tragen müssen.»
Knapper Entscheid erwartet
Die Bürgerlichen sagen jedoch nicht grundsätzlich Nein zu Unterflur-Containern. FDP-Fraktionschef Andreas Zappala findet: «In dicht besiedelten Quartieren sind solche Container sicher sinnvoll, dort sollte man sie auch einführen.» Er wehre sich jedoch dagegen, dass zum Beispiel auch in Einfamilienhaus-Siedlungen solche zentralen Container aufgestellt werden.
Ob die Bürgerlichen mit ihrem Widerstand erfolgreich sind im Grossen Rat, das lässt sich schwer abschätzen. Die linken Fraktionen befürworten das neue Abfallkonzept. Es dürfte einen sehr knappen Entscheid geben.
(Regionaljournal Basel, 06:32 Uhr)