Der 40 Millionen Euro teure Cargo Terminal soll dem EuroAirport (EAP) im Frachtgeschäft zu einem Schub verhelfen. Mit der Anlage, die Ende Januar 2015 in Betrieb genommen wird, soll der Güterumschlag am Flughafen bis 2020 von heute weniger als 100'000 auf knapp 170'000 Tonnen ansteigen. Heute wird nur etwa ein Fünftel der Luftfracht aus der Region Basel per Flugzeug ab dem EAP transportiert. Der weitaus grösste Teil der Fracht wird per Lastwagen an andere Flughäfen wie Zürich, Frankfurt oder Amsterdam gefahren.
Auf Pharmaindustrie ausgerichtet
Ziel sei es, den Marktanteil bei der regionalen Luftfracht auf 50 Prozent zu steigern, so Flughafendirektor Jürg Rämi am Dienstag vor den Medien sagte. Deshalb habe der EAP den neuen Cargo Terminal besonders auf die Bedürfnisse der Pharmaindustrie ausgerichtet. Dazu gehört eine Temperatur zwischen 15 und 25 Grad in der 21'000 Quadratmeter grossen Halle, was für heikle Pharmaprodukte wichtig ist.
Der EAP rechnet damit, dass der Güterumschlag von heute knapp 100'000 Tonnen bis 2020 auf fast 170'000 Tonnen ansteigen wird. Im gleichen Zeitraum soll sich die Zahl der Arbeitsplätze auf 1800 verdoppeln. Der neue Terminal stösst bei der Transportbranche auf grosses Interesse. Bereits heute 85 Prozent der Anlage an sieben Logistikunternehmen vermietet.
In der Basler Logistikbranche ist man erfreut über den Ausbau und das Bekenntnis des Flughafens zum Frachtverkehr. «Wir haben schon lange auf den neuen Terminal gewartet. Hätte dieser Ausbau nicht stattgefunden, hätte dies den Tod des Frachtverkehrs am Basler Flughafen bedeutet», sagt Jean-Claude Chuat von der IG Cargo, der Vereinigung der Luftfrachtunternehmen am Flughafen.
Keine Freude bei Anwohnern
Nicht überall stösst der Ausbau des Flughafens auf Begeisterung. «Frachtflugzeuge sind in der Regel lauter und starten häufig auch am Abend», sagt Julia Gosteli, Landrätin der Grünen aus Allschwil. In Allschwil leiden viele unter dem Fluglärm, der von Starts und Landungen ab dem EuroAiport verursacht wird. Jürg Rämi bestätigt, dass Frachtflugzeuge häufig mehr Lärm verursachen als leichtere Passagiermaschinen. Rämi betont jedoch, dass man mit einer Lenkungsabgabe versucht, die Fluggesellschaften zu Landungen und Starts tagsüber statt am Abend zu bewegen.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)