«Ein Hallenbad ist eine tolle Sache, aber es muss für eine Gemeinde tragbar sein. Und dieses Projekt ist es nicht», findet Reto Schneeberger. Er hat gemeinsam mit Gleichgesinnten das Referendum gegen das neue Hallenbad ergriffen. Das alte Hallenbad war in einem dermassen schlechten Zustand, dass es die Gemeinde schon vor mehreren Jahren schliessen musste.
Reto Schneeberger stört sich insbesondere daran, dass vom neuen knapp 18 Millionen Franken teuren Hallenbad das ganze Oberbaselbiet profitieren müsste. Auf den Betriebskosten von rund einer Million Franken jährlich, würde Gelterkinden aber sitzen bleiben, ohne dass sich umliegende Gemeinden beteiligen würden. «Gelterkinden soll seine Zentrumsfunktion wahrnehmen, aber nicht umsonst.»
Der Betrieb eines Hallenbades ist nicht kostendeckend: Eine Studie der Hochschule Luzern hat herausgefunden, dass ein Schweizer Hallenbad durchschnittlich bloss 30 bis 50 Prozent seiner Betriebskosten decken kann.
Höhere Steuern für Hallenbad?
«Wir müssen halt die Steuern erhöhen», sagt Remo Bossert. Tatsächlich ist eine Steuererhöhung auf 59 Prozent der Staatssteuer geplant. Bossert präsidiert die Baukommission und steht hinter dem Hallenbad. «Ich denke an die Jungen», sagt er. «Ohne Hallenbad habe ich und viele meiner Generation nie schwimmen gelernt. Meine beiden Söhne konnten aber in Gelterkinden ins Hallenbad gehen und lernten so zu schwimmen.» Die Nachbargemeinden für den laufenden Betrieb zur Kasse zu bitten, sei schlicht nicht realistisch.
Wie sich Gelterkinden entscheidet, wird sich schon an einem der nächsten Abstimmungswochenende zeigen, wenn die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über das Geschäft an der Urne abstimmen können.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)