Im Zentrum von St. Louis, in der Nähe des Rathauses, gibt es beispielsweise keine Fahnen der teilnehmenden Länder. Ein Blick auf den überall aushängenden Veranstaltungskalender der Stadt zeigt ebenfalls: für die Euro 2016 ist mit der Ausnahme eines grossen Nachwuchs-Fussballturnieres (s. Kasten) gar nichts geplant.
Und Geschäfte, die ihre Schaufenster mit Fussball dekoriert haben, sind eher die Ausnahme als die Regel. Verstärkte Grenzkontrollen sind ebenfalls nicht auszumachen.
Auch beim Public Viewing, also Fussballübertragungen auf öffentlichen Plätzen, gibt sich das südliche Elsass zurückhaltend. Erst mit Blick auf das Spiel gegen den Nachbarn Schweiz am 19. Juni soll es verschiedene Veranstaltungen geben.
Bedeutet das Schweiz-Spiel die Wende?
«Es stimmt, bei uns ist die grosse Euphorie noch nicht zu spüren», bestätigt vor einer Bar auch ein Mann in elsässischem Dialekt, der sich selbst als Fussball-Fan bezeichnet. Er fügt aber leicht schmunzelnd gleich an: «Spätestens beim Spiel gegen die Schweiz, unseren Nachbarn, wird sich das aber ändern.»
Und Fussball-Euphorie hin oder her, er ist nicht nur für das Spiel gegen die Schweiz für seine Mannschaft optimistisch: «Frankreich gewinnt das Turnier, zumindest normalerweise müsste das so sein.»
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)