Die Dorf-Debatte lockte rund 80 Oberwilerinnen und Oberwiler an. Sie diskutierten über die Wachstumspläne des Gemeinderats. Dabei äusserten einige auch ihre Zweifel, wie etwa der Oberwiler Paul Hofer: «Mir ist bewusst, dass Oberwil weiter wächst. Bis jetzt erscheint mir das Projekt aber nicht genügend durchdacht.»
Viele fühlen sich von den Plänen des Gemeinderats überrumpelt. Dieser möchte in der Talsohle von Oberwil Wohnungen für knapp 1'000 Leute bauen. Weiter soll es einen Park und auch Platz für das Gewerbe geben. All das soll auf dem Gebiet des Eisweihers entstehen, wo sich heute noch Sportanlagen befinden. Mit deren Wegzug wird ein Platz in der Grösse von rund fünf Fussballfelder frei. An solch zentralen Lagen wird in der Region selten so viel Raum frei.
Sie müssen den Fuss vom Gaspedal nehmen.
Einige Oberwiler zweifelten jedoch daran, dass der Gemeinderat bei der Planung des Projekts genügend sorgfältig vorgeht. Es drohe, dass der Gemeinderat die Nachteile übersieht, die schnelles Wachstum mit sich bringe: Mehrverkehr oder etwa das Verschwinden von Grünflächen wurden genannt. Der Oberwiler Pascal Ryf, der für die CVP im Landrat politisiert, forderte, dass der Gemeinderat nochmals über die Bücher gehen soll: «Sie müssen den Fuss vom Gaspedal nehmen. Es gibt keinen zeitlichen Druck.» Nur so könne man ein neues Oberwil schaffen, das allen gefällt.
Der Gemeinderat folgte der Diskussion aufmerksam, nahm aber nicht daran teil. Nach der Debatte sagte aber Christian Pestalozzi, beim Gemeinderat für die Raumplanung zuständig, dass die Botschaft angekommen sei und man die Ängste der Oberwiler und Oberwilerinnen ernst nehmen wolle: «Wir haben den Auftrag bekommen, wirklich sehr sorgfältig zu planen.»
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)