Das Stück beginnt im Schlafzimmer von König Ödipus und Iokaste, die seine Mutter ist, was Ödipus wiederum nicht weiss. Regisseur Antonio Latella geht es in seiner Inszenierung weniger um die Heldenfiguren, die Sophokles geschaffen hat, sondern mehr um die Liebesgeschichte zwischen den Beiden.
Ödipus und Iokaste müssen erkennen, dass es sich bei ihrer Liebe nicht um eine gewöhnliche zwischen Mann und Frau handelt, sondern um ein Verhältnis zwischen Mutter und Sohn. Ein grosses Bett in der Mitte prägt denn auch das Bühnenbild.
Überzeugend ist die Leistung der Schauspieler, die ihre Rollen intensiv spielen. Auf der Bühne findet Drama pur statt mit minutenlangem Regen und einem brennenden Kinderwagen zum Schluss. Regisseur Antonio Latella ist es mit seiner Ödipus-Inszenierung gelungen, das antike Stück ins Heute zu transportieren.
Ödipus ist die zweite von drei Inszenierungen am Theater Basel, in denen Antike Stoffe in die Moderne geholt werden. Den Auftakt machte im Dezember Antigone. Die dritte Premiere der Serie, das Stück «die Bakchen», findet dann Mitte März statt.