Andere Gemeinden im Kanton Baselland sind derzeit vor allem damit beschäftigt, Geld zu sparen. Ormaligen dagegen will in die Zukunft investieren. Die Gemeinde plant ein neues Sportzentrum mit einer Mehrzweck- und einer Turnhalle. Kosten soll das Projekt mehr als 12 Millionen Franken. Das entspricht drei Jahresbudgets der Gemeinde.
Für Ormalingen ist das somit ein Riesenprojekt. Dennoch wolle man es ohne Steuererhöhungen finanzieren, sagt Edi Weisskopf von der Bau- und Planungskommission. «Der Gemeinderat schaut zweimal, ob wir uns eine Ausgabe leisten können oder nicht.» Ormalingen will die Halle über die kommenden zwanzig Jahre verteilt bezahlen - pro Jahr kostet das die Gemeinde gut 600'000 Franken. Das neue Sportzentrum sei derzeit die einzige grössere Investition, die die Gemeinde tätige.
Ormalingen hat keine Zentrumsfunktion
Vom Kanton erhält die Gemeinde kein Geld für die Halle. Um von kantonalen Geldern profitieren zu können, müssten auch andere Gemeinden die Halle nutzen können – als eine Art Zentrumsleistung. Im abgelegenen Ormalingen sei dies jedoch nicht möglich.
Dafür profitiert Ormalingen als Gemeinde vom kantonalen Finanzausgleich – dort gehört sie zu den Nehmern, also zu jenen Kommunen, die von den finanzstarken Gemeinden Geld erhalten. Dass Ormalingen nun ein Sportzentrum bauen kann, während andere Gemeinden sparen müssen, ist für Edi Weisskopf kein Problem: «Ich habe kein schlechtes Gewissen, weil viele Leute aus dem unteren Baselbiet und auch aus Basel bei uns die Freizeit verbringen.»
(Regionaljournal Basel, 12.03 Uhr)