Die Freude war gross, als die Casino-Gesellschaft Basel ihre Pläne für einen Umbau des Casinos präsentierte. Das Projekt der Architekten Herzog & de Meuron schien auf breite Zustimmung zu stossen. Kritik am Projekt wurde kaum laut.
Die Schausteller stellen sich quer
Nun melden sich die Schausteller zu Wort. Sie befürchten, dass der Weihnachtsmarkt in zwei Teile geschnitten wird. Durch die Vergrösserung des Saales im Stadtcasino wird der Durchgang zwischen der Barfüsserkirche und dem Casino schmaler. «Können die Besucher da nicht mehr ungehindert zwischen diesen Häusern zirkulieren, so werden wir die Umbaupläne mit aller Vehemenz bekämpfen», sagt Oskar Herzig-Jonasch, SVP-Grossrat und selber Schausteller.
Weiter stört ihn, dass die geplante Passerelle den Weihnachtsmarkt verändert. «Entlang dieser Häuserfront stand Bude an Bude. Wegen der Passerelle können wir diesen Platz nicht mehr gleich intensiv nutzen», so Oskar Herzig gegenüber dem Regionaljournal Basel von Radio SRF.
Auch die Basta ist dagegen
Mit im Boot gegen den geplanten Umbau sitzt auch Basta-Grossrat Urs Müller. Ihn stört vor allem der geplante Eingang gegen den Barfüsserplatz. So würden Anläse wie das Jugendkulturfestival JKF erschwert oder gar verunmöglicht. «Ich möchte, dass alle auf dem Barfi ihren Platz haben. Der Umbau verdrängt die Jugend.»
Sowohl Urs Müller wie auch Oskar Herzig gehen davon aus, dass gleichzeitig auch der Barfüsserplatz umgebaut wird. Dabei soll ein Brunnen in der Mitte des Platzes zu stehen kommen und der Platz abgesenkt werden.
Casino ja, Brunnen nein
Tatsächlich habe der Platz aber mit dem Umbau des Casinos nichts zu tun, sagt Thomas Koeb von der Casino-Gesellschaft. Sowohl die Absenkung wie auch eine Neugestaltung seien Ideen vom Architekturbüro, das den Auftrag für den Umbau erhalten habe. «Ein Auftrag für eine Umgestaltung gibt es nicht.»
Damit das Casino umgebaut werden kann, braucht es noch eine Zonenplanänderung. Werden die Bedürfnisse der Herbstmesse und des Weihnachtsmarktes nicht genügend berücksichtigt, so drohen sowohl Müller wie auch Herzig mit politischem Widerstand. «Wir schliessen auch ein Referendum nicht aus, sollte die Passage zwischen Barfüsserkirche und Stadtcasino sich als Riegel für den Weihnachtsmarkt herausstellen», sagt Oskar Herzig.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)