Alle grossen Parteien hätten grosses Interesse, in den Trams und Bussen von BVB und BLT zu werben. Dies sagt Hans-Georg Bell, Geschäftsführer der Firma Moving Media Basel, die für das Werbegeschäft der beiden Transportunternehmen zuständig ist.
Bei den Parteien selbst klingt es ähnlich. «Es ist eine neue Werbemöglichkeit, mit der man potentielle Wähler erreichen kann», sagt Patrick Huber, der den Wahlkampf für die CVP organisiert. «Wer länger im Tram sitzt, muss die Werbung fast anschauen.»
Ähnlich klingt es bei der SP und der SVP. Dennoch ist es für keine der Parteien sicher, dass sie bei den Grossratswahlen auch auf das neue Werbemittel setzen können. Der Grund: Die Ankündigung von BVB und BLT, politische Werbung zuzulassen, kommt für die Parteien - knapp zwei Monate vor den Wahlen - zu spät.
«Unser Wahlkampfbudget ist bereits für andere Werbung verplant. Wir müssen jetzt schauen, ob wir noch kurzfristig andere Akzepte setzen können», sagt etwa die Parteipräsidentin der Basler SP, Brigitte Hollinger. Unisono heisst es bei allen Wahlkampfleitern: Hätten sie früher von diesen Möglichkeiten erfahren, sie hätten vermutlich auf Werbung in Tram und Bus gesetzt.
Junge Werbefirma
Da stellt sich die Frage, weshalb die Firma Moving Media Basel nicht bereits vor einigen Monaten auf politische Werbung gesetzt hat. Die Tochtergesellschaft der BVB und der BLT sei erst Anfang Jahr gegründet worden, sagt Geschäftsführer Hans-Georg Bell und ergänzt: «Wir waren mit vielen Projekten beschäftigt und politische Werbung war eines von vielen.» Er sei jedoch zuversichtlich, dass einige Parteien noch in diese neue Form der Werbung investieren werden.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)