Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Basel Baselland Protestaktion: Basler Taxifahrer fordern ein Uber-Verbot

Gut 30 Taxifahrerinnen und -fahrer forderten am Mittwoch ein Verbot des privaten Fahrdienstes von Uber. Sie liessen während einer Stunde vor dem Bahnhof SBB keine Kundschaft einsteigen. Damit protestieren sie für gleich lange Spiesse für alle Anbieter von Fahrdiensten.

Für die Taxibranche und die Unia ist das amerikanische Unternehmen ein «Schwarzarbeitgeber». De facto sei Uber ein Transportunternehmen, sagt Roman Künzler, Sprecher der Gewerkschaft Unia. In der Schweiz gibt es Gesetze für solche Unternehmen. Gesetze, welche unter anderem Ruhe- und Arbeitszeiten sowie die Tarife regeln. «Das alles hält Uber nicht ein, das ist aus unserer Sicht klar unzulässig», sagt Künzler.

Audio
Taxifahrer protestieren gegen Uber (30.9.15)
04:50 min
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 50 Sekunden.

Die Gesetze für Taxifahrer seien streng, sagt ein Taxifahrer und erzählt eine Anekdote. Ungefähr fünf oder sechs Mal habe er die Arbeitszeit um fünf bis 20 Minuten überschritten. Dafür habe er eine Busse von 1'400 Franken bezahlen müssen. «Das ist nur ein kleines Beispiel». In Basel sind nach Angaben der Unia etwa 40 Personen für Uber Pop unterwegs. Da deren Privatautos nicht beschriftet sind und keine Taxilampe auf dem Dach haben, kann man sie nicht erkennen und zählen. Die Kundschaft bestellt sie per Mobiltelefon-App; abgerechnet wird per Kreditkarte via Uber-Zentrale.

Uber hält Ruhe- und Arbeitszeiten nicht ein. Das ist aus unserer Sicht klar unzulässig
Autor: Roman Künzler Sprecher Gewerkschaft Unia

Von den rund 40 Uber-Fahrern in Basel sei vielleicht ein Drittel Taxifahrer, die ihr tiefes Einkommen so aufzubessern versuchen. In der Taxibranche verdiene man derzeit nur 13 bis 17 Franken in der Stunde. Uber selbst bezeichnet sich nur als Arbeitsvermittler und nicht als Arbeitgeber. Rasoul Jalali, Manager bei Uber gibt sich zuversichtlich, dass Uber in Basel erlaubt bleibt: «Wir sind zuversichtlich, dass wir in Basel weiterhin stark wachsen können.»

Taxibranche steht unter Druck

Uber bietet Dienste unter anderem auch in Genf, Lausanne und Zürich an. Uber ist in vielen Städten umstritten; in Amsterdam gab es am Mittwoch eine Razzia in der Europazentrale von Uber. Mancherorts sind Uber-Dienste verboten, so in Deutschland.

In Basel ist der Protest neu. Die Branche steht unter Druck, die Umsätze gehen zurück. Das Hauptproblem sei aber gar nicht Uber, meint ein anwesender Taxifahrer. Das Problem seien die Preise. Taxifahren sei zu teuer geworden und die Qualität stimme nicht. Die Protestaktion sei seiner Meinung nach nur eine gute Werbung für Uber. Dem widerspricht die langjährige Taxifahrerin Rita Taschner, der Protest ist wichtig, findet sie. Denn, wenn es schon Gesetze gibt, sollen sie auch für alle gelten.

(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel