Eine Frauenmehrheit in der Baselbieter Regierung wäre wünschenswert. Darin sind die sich sozialdemokratische Regierungsratskandidatin Regula Nebiker und die freisinnige Kandidatin Monica Gschwind einig. Dies wäre möglich, wenn beide zusammen mit der Bisherigen Sabine Pegoraro (FDP) gewählt würden. «Frauen politisieren anders», glaubt Monica Gschwind.
Gravierende inhaltliche Unterschiede
Mit der Idylle ist es jedoch bald vorbei, wenn es um politische Inhalte geht. So greift Gschwind, die gerne die Bildungsdirektion übernehmen würde, den amtierenden SP-Bildungsdirektor Urs Wüthrich frontal an.
«Er redet zu wenig mit den Leuten und auch im Landrat macht er eine Front, wenn man seine Ideen kritisiert.» Ausserdem gebe es in der Bildungsdirektion eine Kostenexplosion, kritisiert Gschwind
Nebiker entgegnet, dass es im Baselbiet viele Direktionen mit Problemen gebe. Und dies nach einer langen Zeit bürgerlicher Dominanz. Vor diesem Hintergrund sei es ziemlich «mutig», dass die Bürgerlichen nun gleich mit vier Personen in den Regierungsrat einziehen wollten, sagt Nebiker mit Blick auf das Viererticket mit Gschwind neben den drei Bisherigen Thomas Weber (SVP), Anton Lauber (CVP) und Sabine Pegoraro. «Mir ist es vor allem wichtig, dass es keinen bürgerlichen Totalanspruch auf die Regierung gibt», sagt Nebiker.
Unterschiedliche Positionen haben die beiden Regierungsanwärterinnen auch bei der Frage einer möglichen Fusion der beiden Basel. Beide reden von unterschiedlichen Kulturen. Fusions-Gegnerin Monica Gschwind nennt dabei explizit die beiden Kantonsverwaltungen. Für die Freisinnige sind diese kaum miteinander zu vereinen. Befürworterin Regula Nebiker hingegen sieht die Unterschiede auch bereits heute innerhalb des Kantons Baselland besteht darin eine Aufgabe der Zukunft.