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Basel Baselland Roche darf zweiten Turm bauen

Der Grosse Rat hat den Bebauungsplan für die räumliche Entwicklung des Pharmakonzerns Roche gutgeheissen. Zum Plan gehört das mit 205 Metern dereinst höchste Schweizer Gebäude.

Roche plant auf ihrem Nordareal entlang der Grenzacherstrasse mehrere bis zu 132 Meter hohe Bauten für ein Forschungszentrum. Zudem soll ein 205 Meter hohes Bürogebäude entstehen, welches den im vergangenen September eingeweihten «Bau 1» um 27 Meter überragt. Jener ist heute mit 178 m das höchste Gebäude der Schweiz.

Den Entwicklungsplan hatte der Konzern mit den Basler Architekten Herzog & de Meuron ausgearbeitet.

Der Pharmakonzern Roche will drei Milliarden Franken in diesen Hauptsitz-Ausbau investieren. Im Grossen Rat wurde diese langfristige Arealentwicklung als Bekenntnis des Pharmakonzerns zum Standort Basel breit begrüsst.

«Salamitaktik» und «Machtdemonstration»

Die Veränderung des Stadtbildes kam jedoch nicht überall gleich gut an. Das Grüne Bündnis beantragte Rückweisung an die Regierung, damit mit einem Wettbewerb und einem Mitwirkungsverfahren mit einer Gesamtplanung eine erträglichere Lösung gesucht werden könne. Es sprach von «Salamitaktik» und «Machtdemonstration» des Konzerns.

Mehrere Voten von SP bis FDP erhoffen sich von den neuen Hochhäusern, dass das Ensemble dereinst besser wirke als heute der einzelne Turm. Viele Städte benieden Basel um die beiden potenten Pharmakonzerne Roche und Novartis, argumentierten mehrere Bürgerliche. Sie wollen vor allem die Arbeitsplätze nicht gefährden. Werde Roche blockiert, weiche der Konzern sonstwohin aus, sagte aber auch eine Grüne: Dann würde wohl Grünland überbaut und noch mehr Pendlerverkehr generiert, was unökologisch sei. Selbst mehrere Grüne lobten Roche für ihr bereits bestehendes Verkehrskonzept, das ihre Autopendler an sehr kurzer Leine halte. Die Rückweisung blitzte ab, mit 78 gegen 8 Stimmen bei 4 Enthaltungen.

Provisorisches Parkhaus darf zehn Jahre stehen

Der Grosse Rat rang auch um einzelne Teile, insbesondere das provisorische Parkhaus während der Bauzeit. Die Bau- und Raumplanungskommission (BRK) hatte dieses Provisoriums von 15 Jahren auf zehn Jahre verkürzt, um Roche-Anwohner zu besänftigen. Roche selbst hat die Bauzeit auf sieben bis acht Jahre veranschlagt. Der Konzern brauche das Parkhaus explizit nicht länger, hiess es von Kommissionsseite. Bürgerliche hingegen mahnten, ein Investor für ein Parkhaus könnte mehr Zeit brauchen für die Amortisation. Ohne Roche-Nutzer nach dem Bau stehe es leer, was kein Investor wolle, konterte ein Kommissionssprecher.

Die FDP wollte die zeitliche Begrenzung gleich ganz streichen. Davor warnte die Ratslinke: Ohne die Verkürzung könnte eine der Einsprachen weitergezogen werden, was das ganze Projekt ernsthaft verzögern könnte. Im Zuge der Neubebauung fällt ein Parkhaus mit 900 Plätzen zeitweise weg, die gebraucht werden.

Da das provisorische Parkhaus auf Bahnareal geplant ist, kann es ohnehin nicht ewig stehen bleiben. Mit 47 gegen 41 Stimmen bei 4 Enthaltungen blieb das Parlament bei zehn Jahren Parkhaus-Provisorium im Bebauungsplan.

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