Frank Fannar Pedersen hat die Seite gewechselt, zumindest vorübergehend. Für die siebte Ausgabe von «dance lab» steht er nicht selbst auf der Bühne, sondern sagt seinen Kolleginnen und Kollegen, was sie zu tun haben. Sein Stück heisst «Okkar», das ist Isländisch und heisst «unser».
Fünf Tänzerinnen und Tänzer bewegen sich mit fünf Paar Schuhen auf der Bühne. «Es geht um unsere Schuhe und darum, wohin sie uns tragen», beschreibt Frank Fannar Pedersen. Nicht nur der Titel des Stücks ist isländisch, auch die Musik. Der junge Mann will seine Herkunft in das Stück einbringen und sucht einen persönlichen Zugang zum Tanz.
Es braucht Selbstbewusstsein, vor andere Leute zu stehen und die eigenen Ideen zu verkaufen.
Dass die Mitglieder des Ballett-Ensembles ihre eigenen Ideen verwirklichen können, genau das ist die Idee hinter dem Format «dance lab». Für einmal bestimmt nicht Ballettdirektor Richard Wherlock, was auf der Bühne geschieht, sondern die Tänzer selber. «Als Tänzer kommt man einfach auf die Bühne und steht im Scheinwerferlicht. Aber als Choreograf muss man sich um so vieles kümmern, wie Licht oder Kostüme.»
Er habe sich durch den Rollenwechsel auch persönlich weiter entwickelt. «Es braucht Selbstbewusstsein, vor andere Leute zu stehen und die eigenen Ideen zu verkaufen. Und oft wenn man seine Ideen vor anderen ausspricht, dann klingen sie plötzlich nicht mehr so gut wie im eigenen Kopf.»
Es sei gut, auch einmal eine andere Perspektive einzunehmen. Frank Fannar Pedersen ist noch mitten in seiner Tänzerkarriere, dennoch denkt er an die Zeit nach dem aktiven Tänzer-Dasein. Er könne sich gut vorstellen, dann als Choreograf zu arbeiten.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)