«Man hätte meinen können, dass ein Vegetarier auf den Schlachthof arbeiten geht», beschreibt Rudolf Schaffner die Reaktionen darauf, dass ein SVPler zum Leiter des Sozialamts ernannt wurde. Dabei habe ihn die Parteizugehörigkeit nie beeinflusst. Inzwischen ist Rudolf Schaffner aus der SVP ausgetreten. Dies habe jedoch nichts mit der Arbeit beim Sozialamt zu tun. «Nicht ich habe mich verändert, sondern die Partei», so Schaffner.
Ganz unberührt habe ihn sein Beruf aber nicht gelassen. «Ich habe sehr viel gelernt was den Umgang mit Menschen angeht.» Sein Grundsatz sei stets der gleiche: «Ich habe immer zuerst Vertrauen zu einem Menschen. Erst wenn er mir das Gegenteil beweist, ändere ich meine Meinung.»
Das Geheimnis
Das Baselbiet hat mit zweieinhalb Prozent eine tiefe Quote an Sozialhilfeempfängern, der Schweiz weite Durchschnitt liegt bei drei Prozent. «Unser Geheimnis ist die Struktur», so Schaffner. Die Gemeinden würden sehr gute Arbeit leisten. Dadurch, dass die Gemeinden zuständig sind für die Sozialhilfe könne man wirklich «vor Ort sein» und die Menschen «betreuen, statt verwalten». Am stärksten betroffen von Armut seien heutzutage alleinerziehende Frauen mit Kindern.