Basel wird bald um einen Traditionsladen ärmer: per März 2013 schliesst das bekannte und beliebte Einrichtungsgeschäft Füglistaller seine Tore an der Freien Strasse für immer. Das schrieb die Firma vor wenigen Tagen in einem Brief an ihre Kunden. Man werde sich dann «auf neue Aufgaben in anderen Geschäftsfeldern» konzentrieren. Mit diesem Schritt würden «Kontinuität und Eigenständigkeit» des über 160 Jahre alten Unternehmens «sichergestellt». Was das konkret heisst, will Christian Kaufmann, Geschäftsleiter von Füglistaller AG, allerdings noch nicht verraten.
Die Hersteller sind schuld
Als Grund für die Schliessung gibt die Geschäftsleitung von Füglistaller zwar auch den hohen Frankenkurs und den damit verbundenen Einkaufstourismus ins Ausland an, die Hauptschuld liege jedoch bei den Herstellern.
«Die Glas-, Porzellan- und Besteckbranche befindet sich seit längerem in einer strukturellen Krise», so Christian Kaufmann. Die Hersteller würden zu langsam produzieren und ihre Produkte zu wenig bewerben. «Man müsste moderner und zeitgemässer produzieren. Ein gutes Marketing ist beispielsweise unabdingbar, um im Markt bestehen zu können.» Es sei nicht möglich, Luxusgüter zu verkaufen, wenn die Rahmenbedingungen dafür nicht gegeben seien. Die Branche habe wesentliche Entwicklungsschritte versäumt.
In die Räumlichkeiten von Füglistaller im Gebäude der Credit Suisse soll im übrigen das Modeunternehmen Schild einziehen - Schild will dort schon bald einen zweiten Laden eröffnen.