Die SBB hatte grosse Hoffnungen in den Versuch im Laufental gesetzt. An fünf Bahnhöfen hatte die Bahn nicht nur den Perron jeweils feiner in Sektoren unterteilt, sondern auch die Lokführer angewiesen, noch exakter am geplanten Halteort den Zug zum Stehen zu bringen.
Gemäss einer internen Zwischenauswertung der SBB, die Radio SRF vorliegt, haben die Lokführer zwar tatsächlich die Züge exakter gestoppt, doch auf die Pünktlichkeit hatte dies keinen Einfluss: «Die Pünktlichkeit und die Einfahrtszeiten der Züge haben sich (...) nicht verbessert», steht in dieser Zwischenauswertung.
Für Walter von Andrian, Chefredaktor der Schweizer Eisenbahn-Revue, kommt nicht überraschend, dass dieser Versuch gescheitert ist. Erstens sei auf dieser Linie mit dem Flirt ein Zug mit sehr vielen Türen unterwegs. Bei diesem Zugtyp spiele es keine Rolle, wo genau der Lokführer halte, weil die Passagiere stets kurze Wege bis zur nächsten Türe zurücklegen müssten. Und zweitens würden die Lokführer langsamer in einen Bahnhof einfahren, wenn sie ihren Zug punktgenau anhalten müssen. Damit gehe der Zeitgewinn, der dank rascherem Ein- und Aussteigen der Passagiere eventuell entstand, wieder verloren.
(klem/racc; Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)