Die Zahlen des Bundesamtes für Statistik sind eindrücklich. Um 23 Prozent sollen die Schülerzahlen bis ins Jahre 2024 steigen. Jahrelang sind die Zahlen zurückgegangen, nun scheint die Trendumkehr vollzogen. Die Zunahme fällt in eine Zeit, in der in der Volksschule des Kantons Basel-Stadt kein Stein mehr auf dem alten bleibt.
Beim Erziehungsdepartement zeigt man sich nicht erstaunt über die neuen Zahlen. Dieter Baur, Leiter Volksschulen: «Wir verfolgen die Entwicklung seit Jahren. Dass die Schülerzahlen stark steigen, dies erstaunt uns nicht.» Der Kanon erstelle doch immerhin für 900 Millionen Franken neuen Schulraum.
Probleme sieht Baur vor allem im Organisieren von Schulraum für die Primarschule und den Kindergarten: «Je jünger die Kinder sind, desto näher beim Wohnort muss die Schule oder der Kindergarten sein.» Auf der Oberstufe sei den Schülern auch ein Schulweg mit Verkehrsmitteln zuzumuten. Probleme ortet Baur vor allem in den Quartieren Sankt Johann, Neubad, Gotthelf und der Innenstadt.
Grössere Klassen als Problemlösung?
Kann nicht genügend neuer Schulraum gebaut werden, weil das Land zum Beispiel fehlt, so gäbe es die Möglichkeit, die bestehenden Klassen um einige Schüler aufzustocken.
Bei den Lehrerinnen und Lehrern stösst dies jedoch auf Kritik. «Unterricht heisst nicht einfach, vorne Musik abspielen und die Kinder beschäftigen», meint etwa Gaby Hintermann von der Freiwilligen Schulsynode Basel-Stadt. «Unterricht heute heisst viel stärker auf das einzelne Kind eingehen.» In diesem Zusammenhang erwähnt sie auch die Integration heilpädagogisch unterstützter Kinder.
Im Erziehungsdepartement ist man sich der Problematik bewusst. Dieter Baur kann aber trotzdem nicht ausschliessen, dass es in Einzelfällen zu grösseren Klassen kommt.
(Regionaljournal Basel; 17:30 Uhr)