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Basel Baselland Schutzverbände fordern längere Nachtruhe für Basler Flughafen

Die Verbände stellen eine ganzen Katalog von Forderungen. Nicht alle Flughafen-Anrainer freuen sich nur darüber. Einzelne Forderungen hätten direkte Konsequenzen für die elsässischen Gemeinden.

Die Präsentation des Forderungskatalogs am Mittwoch hatte geradezu historischen Charakter: Erstmals konnten sich die drei Verbände auf gemeinsame Forderungen einigen: Der Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen, das Forum Flughafen und der Gemeindeverbund Flugverkehr. Noch vor einem Jahr sei man weit auseinander gewesen, sagt Robert Vogt vom Gemeindeverbund. «Aber mit der Forderung nach einer längeren Nachtruhe haben wir ein gemeinsames Anliegen gefunden, das uns beflügelt hat.»

Gleiches Recht für Basel wie für Zürich

Der nächtliche Fluglärm habe in den letzten Jahren markant zugenommen, sagte Schutzverbands-Präsidentin Madeleine Göschke. Es sei nicht ersichtlich, weshalb die Bevölkerung um den Euro-Airport nicht das gleiche Recht habe, wie anderswo, zum Beispiel in Zürich. Dort gilt am Flughafen eine Nachtruhe von 23 bis 6 Uhr - am Euroairport nur von 24 bis 5 Uhr.

Ebenfalls gefordert wird, dass die Flugzeuge beim Start Richtung Süden die Piste voll ausnützen müssen. So hätten sie bereits mehr Höhe gewonnen, wenn sie über dicht besiedeltes Gebiet fliegen. Den gleichen Effekt hätte eine Verlängerung der Piste nach Norden, die von den Verbänden ebenfalls gefordert wird.

Die Schweizer glauben, sie hätten am meisten Fluglärm. Dabei sind es die Franzosen.
Autor: Jacques Finck Präsident des elsässischen Schutzverbands ADRA

Bei der Präsentation des Forderungskatalogs waren auch Vertreter des französischen und des deutschen Schutzverbandes anwesend. Dabei wurde offensichtlich, dass der gemeinsame Nenner der Verbände in den verschiedenen Ländern klein ist. Mit einer stärkeren Nutzung der Ost-West-Piste zum Beispiel, wie sie die Scheizer Verbände verlangen, könnten sich der französische und der deutsche Verband nicht anfreunden, da er ihnen mehr Lärm bringen würde.

Jacques Finck vom elsässischen Schutzverband ADRA kritisierte auch, dass die Schweizer Seite fälschlicherweise glaube, dass sie am stärksten betroffen sei. «90 Prozent der Flugzeuge landen von Norden, also über Frankreich. Und beim Start nach Süden fliegen sie zuerst über Elsässer Gemeinden, streifen dann kurz Allschwil und drehen dann wieder ab über Frankreich.»

Schutzverbandspräsidentin Madeleine Göschke bestreitet, man wolle alles den Franzosen rüber schieben. «Aber wir müssen berücksichtigen, wo am meisten Leute betroffen sind.» Und das sei in den dicht besiedelten Schweizer Gemeinden im Süden des Flughafens.

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