Beim Bau des Einfamilienhauses des Ehepaars Jacobi sei nicht alles korrekt über die Bühne gegangen. Verschiedene Medien berichteten im Vorfeld der Gemeinderatswahlen über Auflagen oder Grenzabstände, die nicht eingehalten worden seien.
Kantonsingenieur Oliver Jacobi trat schliesslich auf Ende Mai von seinem Amt zurück. Seine Ehefrau Vanessa Duss Jacobi hingegen, die bereits im ersten Wahlgang kein gutes Resultat erzielt hatte, kandidierte dennoch auch im zweiten Wahlgang für den Gemeinderat.
Im Gegensatz zu ihrem Mann sei sie «von oben» gestützt worden, erklärte Vanessa Duss Jacobi gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF. Deshalb habe sie sich auch entschieden, weiter zu kandidieren. Im Verlaufe des Wahlkampfs sei zudem aus dem Amt als Gemeinderätin schliesslich aus einer Nebenbeschäftigung eine Herzensangelegenheit geworden.
«Ohrfeige nach einer Medienhetze»
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Umso härter treffe sie jetzt das Resultat: Sie erzielte 93 Stimmen, ihr Gegenkandidat Tobias Grieder 364. «Das kann man als Ohrfeige oder Entzug von Vertrauen werten, was sicher auch mit verschiedenen Artikeln in der Presse zu tun hatte.» Die so genannte Eigenheimaffäre sei eine «Medienhetze», sagt die abgewählte Gemeinderätin. Schliesslich habe sie mit ihrem Mann als Privatperson gebaut. Etwas, das mit ihrer Tätigkeit als Gemeinderätin «absolut nichts gemein» hatte. Zudem sei sie immer in den Ausstand getreten.
Vannessa Duss Jacobi habe als Gemeinderätin gute Arbeit geleistet, lobt sie ihr Gegenkandidat Tobias Grieder. Allerdings sei die Bevölkerung von Seltisberg schon längere Zeit mit der Arbeit eines Grossteils des Gemeinderats nicht mehr zufrieden gewesen. So gesehen sei sie jetzt im Rahmen der Eigenheimaffäre Opfer dieses Unmuts in der Bevölkerung geworden.
(Regionaljournal Basel, 06:32 Uhr)