Nur 17 Prozent der Jugendlichen seien bei der letzten Abstimmung an die Urne gegangen. Schlagzeilen wie «Stimmfaule Jugendliche» konnte man deshalb in allen Medien lesen. Grundlage für diese Aussage lieferte das Meinungsforschungsinstitut gfs aus Bern, welche die Stimmbeteiligung analysiert hat.
Stimmen ist ein Privileg
Städte und Kantone, welche die Stimmbeteiligung nach Alterskategorie erfassen, wehrten sich gegen die Vorwürfe der stimmfaulen Jugendlichen. In den Kantonen Genf, Neuenburg und St. Gallen zum Beispiel lag die Stimmbeteiligung bei den unter 30-Jährigen laut der «NZZ am Sonntag» bei über 40 Prozent.
Bei einem Besuch an der Gewerbeschule in Muttenz hat das «Regionaljournal Basel» auf dem Pausenplatz 20 Jugendliche gefragt, ob sie bei der letzten Abstimmung abgestimmt hätten. Eine Mehrheit von ihnen - 17 Jugendliche - haben diese Frage mit einem «Ja» beantwortet: «Ich gehe, weil ich es toll finde, dass wir in der Schweiz abstimmen können», sagt ein Schüler. Eine andere Schülerin sagt gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF: «Ich gehe eigentlich immer abstimmen, weil jede Stimme zählt.» Nur drei der gefragten Jugendlichen, haben am 9. Februar 2014 nicht abgestimmt. Als Gründe nannten sie fehlendes Interesse oder mangelnde Zeit.
Das Resultat einer Abstimmung betrifft mich immer persönlich.
Die Umfrage des «Regionaljournal Basel» auf dem Pausenplatz der Gewerbeschule Muttenz ist nicht repräsentativ. Aber sie zeigt: Jugendliche sind bestimmt nicht per se stimmfaul und uninteressiert an politischen Fragen.