Im Vergleich zu früheren Debatten rund um das «Kunsti-Dach» verlief die Diskussion an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung relativ sachlich. In der Kernfrage waren sich die rund 200 anwesenden Sissacherinnen und Sissacher nämlich einig: Mit einer provisorischen Lösung soll die Kunsteisbahn möglichst rasch wieder in Betrieb genommen und das Dach stabilisiert werden.
Umstritten ist jedoch, wie diese Zwischenlösung aussehen soll. Grund dafür ist die sogenannte vorsorgliche Beweisaufnahme: Für die Haftungsfrage müssen noch Beweise am maroden Dach gesammelt werden. Wird jetzt schon eine provisorischen Lösung gebaut, gefährde man das Sammeln von Beweisen, betonte Gemeindepräsident Peter Buser: «Bis das Beweisaufnahmerverfahren abgeschlossen ist, darf am Streitobjekt keine Änderung vorgenommen werden.»
Aus diesem Grund ist es unrealistisch, die Eishalle noch in dieser Saison mit einer Übergangslösung wieder stabil zu machen und sie zu öffnen. Die Enttäuschung der Komiteemitglieder war entsprechend gross: «Wir sind zwar moralische Sieger, aber letztendlich haben wir das Spiel trotzdem verloren.», sagte der konsternierte Präsident des Komitees «Eis 13/14», welches die Eishalle für diese Saison wieder fit machen wollte.
An der ausserordentlichen Gemeindeversammlung ist Sissach im «Kunsti-Streit» nur einen kleinen Schritt weiter gekommen. Die Gemeinde hat sich zwar klar für eine Zwischenlösung ausgesprochen, diese kann aber in dieser Saison noch nicht umgesetzt werden.