Unsere Gesellschaft wird nicht nur älter. Weil ältere Menschen auch möglichst lange bei sich zuhause bleiben wollen, werden auch immer mehr ambulante Spitex-Dienste nachgefragt. Viele, meist als Vereine organisierte Spitex-Dienste sind mit zunehmender Grösse aber überfordert. So sagt Gaby Graf, Geschäftsleiterin der Spitex Birsfelden: «Wir haben über 2,8 Millionen Franken Umsatz. Von daher ist der Verein nicht mehr die ideale Vereinsform.»
Ende 2016 will sich die Spitex Birsfelden deshalb vom Verein in eine GmbH, also eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, umwandeln. Dies nicht zuletzt auch als Reaktion auf private Spitex-Dienste, die auf den Markt drängen. Man wolle deswegen die Gemeinde mit ins Boot holen, die rund einen Drittel der Kosten in Birsfelden finanziert., erklärt Gaby Graf. Und bei einer GmbH hat die Gemeinde als Haupt-Gesellschafterin auch mehr Mitsprache-Möglichkeiten. Und man könne gleichzeitig die Führung der Spitex professionalisieren.
Aus denselben Gründen hat auch die Gemeinde Reinach vor zwei Jahren diesen Schritt gewagt und den Verein in eine GmbH umgewandelt. Und ist damit gut gefahren, sagt Titus Natsch, Direktor der Spitex Reinach GmbH: «Die Gemeinde subventioniert uns. Also etwa 40 Prozent der Erträge zahlt die Gemeinde Reinach. Und die Gemeinde Reinach hat dementsprechend auch Interesse bei der strategischen Führung mitzureden. Das war bei der Vereinsform nur bedingt möglich.»
Ausserdem, ergänzt Natsch, seien mit dem Modell GmbH auch die Entscheidungswege zwischen strategischer und operativer Führung kürzer geworden. Und dies zahle sich aus. So habe man im Zuge des Zusammenschlusses mit der Spitex Birstal auch Kosten einsparen können.
(Regionaljournal Basel, 12:03)