Für die dringend notwendige Sanierung und Erweiterung des Musiksaals des Stadtcasinos Basel schlägt das Architekturbüro Herzog & de Meuron keinen spektakulären Neubau vor, sondern die Erweiterung des bestehenden Baus im ursprünglichen architektonischen Stil.
In einer am Montag präsentierten «Potentialstudie» zeigen Herzog & de Meuron auf, wie die benötigte Raumerweiterung um den bestehenden Musiksaal erfolgen könnte. Die Stararchitekten wollen die Anbauten aus den 1930-er Jahren abreissen und den Baukörper um rund 1500 Quadratmeter im bestehenden Architektur-Stil ergänzen.
«Wir copy-pasten die ursprüngliche Architektur», sagte Jacques Herzog vor den Medien. Entstehen soll ein Baukörper, der sich zur Barfüsserkirche ausdehnt. Dies wird möglich, nachdem die Denkmalpflege die Situation rund um das Stadtcasino neu beurteilt hatte.
Gemäss dem Projekt soll der vergrösserte Baukörper mit dem Musiksaal vom Stadtcasino getrennt werden. Im Anbau soll ein neues Foyer eingerichtet werden. Damit würde der Zugang zum weltbekannten, im Jahre 1876 erstellten Musiksaal und zum Hans Huber-Saal vom Barfüsserplatz erfolgen. Im Anbau sollen zudem die dringend benötigten Künstler- und Nebenräume Platz finden.
Kanton soll 35 Millionen Franken beisteuern.
Die «Potentialstudie» liege «schon sehr nahe an einem realisierbaren Projekt», sagte Christoph Gloor, Präsident der privaten Casino-Gesellschaft. Mit dem Projekt könnte auch ein wichtiger Akzent für die Musikstadt Basel gesetzt werden. Laut Gloor wird das Projekt schätzungsweise 77,5 Millionen Franken kosten. Die Casino-Gesellschaft wolle das Vorhaben in einer Public-Private-Partnership mit dem Kanton realisieren. Dieser wolle sich mit 49 Prozent beteiligen - also mit rund 35 Millionen Franken.
Die Erweiterung des Stadtcasinos blickt auf eine leidvolle Geschichte zurück. Im Juni 2007 lehnte das Stimmvolk einen 40-Millionen-Kredit für einen spektakulären Neubau von Zaha Hadid ab.