Seit letzter Woche ist bekannt, dass die französische Luftfahrtbehörde ohne Rücksprache mit der Schweiz beschlossen hat, ab dem 1. Juli zwei neue Gebühren zu verlangen. Diese Gebühren werden erhoben auf jedes Flugticket - egal, ob das Flugzeug auf der Schweizer oder der französischen Seite startet oder landet.
Diese Gebühr hat in der Schweiz für grossen Ärger gesorgt. Jetzt reagiert der Basler Wirtschaftsdirektor Christoph Brutschin (SP). Er geht in die Gegenoffensive und setzt umgekehrt die Franzosen unter Druck. In einem Interview mit der «Basellandschaftlichen Zeitung» kündigte er an, dass er die Basler Unterstützung für den Bahnanschluss des Euroairports auf Eis legen will. Diese Drohung begründet Brutschin gegenüber dem «Regionaljournal» so: «Ich möchte meine Energie in die Lösung des Problems mit den Taxen investieren - und da muss ein Projekt wie der Bahnanschluss zurückzustehen.»
Basel-Stadt hat bislang mitgeholfen bei der Planung des Bahnanschlusses, der bis 2020 realisiert sein soll. Die Regierung begrüsst das Projekt grundsätzlich und hat auch schon in Aussicht gestellt, dass sich der Kanton daran finanziell beteiligt. Mit der Drohung, die Unterstützung zu sistieren, will Brutschin nun vermutlich die französischen Behörden unter Druck setzen. Zumal er betont, dass für Frankreich der Bahnanschluss des Flughafens wichtiger sei als für die Schweiz.