Es ist das erste Mal, dass sich die Kommission des Historischen Museums Basel nach dem Debakel um die frühere Direktorin Marie-Paul Jungblut zu Wort meldet. Urs Gloor ist Präsident dieser Kommission und zugleich auch Mitglied der Findungskommission, welche nach einer neuen Leitung sucht. Wo die Suche genau steht, darüber gibt Urs Gloor keine Auskunft.
Er betont aber, dass die neue Direktion die Sammlung ins Zentrum stellen soll, aber gleichzeitig auch den Sinn für das Zeitgenössische haben müsse. Damit solle die museumseigene Sammlung wieder mehr an Bedeutung gewinnen gegenüber zeitgenössischen Themen, wie Fussball oder Popmusik.
Heisst das, dass die Kommission den unter Marie-Paule Jungblut eingeschlagenen und oft kritisierten zeitgenössischeren Kurs wieder verlassen will? «Es war nie die Idee, die Sammlung aussen vorzulassen», so Urs Gloor. «Auch wenn dieser Ausdruck nach aussen entstanden ist.» Das Präsidialdepartement sei offen für diese Kurs-Anpassung. «Sie überlegen sich das Ganze nochmals.»
Schönwetter-Kommission
Kritik über Urs Gloor auch an der Kommission, die er präsidiert. «Wir sind eine Schönwetter-Kommission.» Die Kommission des Historischen Museums Basel habe eine rein beratende Funktion und dies sei unbefriedigend. «Entweder wir müssen wir mehr einbezogen werden und auch aktiv handeln können, oder sonst braucht es die Kommission gar nicht mehr.»
(Regionaljournal Basel, 12.03 Uhr)