Backen war im Mittelalter ein Privileg der Klöster: Die Gewürze waren teuer und selten. Vor allem in reichen Klöstern im süddeutschen Raum und in der Deutschschweiz wurden exotische Gewürze aus dem Orient wie Zimt, Nelken und Ingwer verwendet. Angefangen hat das weihnachtliche Backen vor allem mit Lebkuchen.
Eine Vitrine in der Ausstellung im Spielzeug-Welten-Museum zeigt, wie sich das Backen über die Jahrhunderte verändert hat. Im Mittelalter, bis etwas in die Mitte des 19. Jahrhunderts, wurden Holzförmchen verwendet. Diese mussten aufwändig geschnitzt werden. Die Backwaren glichen kleinen Kunstwerken. Das Ausstechen von «Gutzi» kam mit der Erfindung des Weissblechs.
Weihnachtsgutzi-Ausstellung
Um etwa 1850 begannen auch private Haushalte mit dem Backen von Weihnachtsgutzi. «Zu dieser Zeit wurden die Zutaten erschwinglich», sagt Laura Sinanovitsch, Kuratorin des Museums, gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF.
In einer anderen Vitrine sind weihnachtliche Backwaren aus aller Welt ausgestellt. Neben den traditionellen Gutzi wie Mailänderli und Brunsli gibt es auch Spezialitäten aus Frankreich, Italien oder Grossbritannien anzusehen. Sie alle haben ihren Ursprung wahrscheinlich im Grossraum Süddeutschland und der Deutschschweiz. Basel sei gut gelegen, sagt Sinanovitsch: «Die Gewürzstrasse führte sozusagen durch Basel.»
In der Ausstellung riecht es gut
Im kleinen Ausstellungsraum, in dem Backwaren und Förmli aus frühester Backzeit ausgestellt sind, hat es auch einen Backofen. Darin werden Gutzis gebacken. Besucherinnen und Besucher dürfen diese degustieren. Wem es schmeckt und wer die Weihnachtsgutzi zuhause ausprobieren möchte, kann sich mit Rezepten eindecken.
Die Ausstellung ist von Dezember bis zum 9. Februar 2014 offen.