Nachdem in den letzten Jahren die Polizei quantitativ aufgerüstet und 45 neue Stellen geschaffen hat, wird jetzt auf qualitativer Ebene nachgezogen. An sich sei die Kantonspolizei Basel-Stadt technisch gut ausgerüstet, sagt Sicherheitsdirektor Baschi Dürr. Aber In der Nutzung der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien bestehe grosser Nachholbedarf. Der Vorsprung gegenüber anderen Kantonen vor 25 Jahren habe sich in einen Rückstand verwandelt. Handnotizen in Rapportblöcken, fehleranfälliger Personendatenabgleich per Funk und ein wenig aktuelles Lagebild im Einsatz würden derzeit die Polizeiarbeit erschweren.
Bei jedem technologischen Sprung gibt es Mitarbeiter, die am Alten festhalten möchten.
Neu sollen alle Polizisten und Polizistinnen mit einem Smartphone ausgerüstet werden und in die Fahrzeuge kommen Tablets. So sollen überall jederzeit all Daten allen zugänglich sein. Wichtig sei vor allem, dass überall dasselbe System im Einsatz ist. Polizeikommandant Gerhard Lips ist sich bewusst, dass nicht alle Korps-Mitglieder gleich problemlos diesen Schritt in die technologische Zukunft machen. Bei jedem technischen Sprung gebe es Mitarbeitende, die am alten Zustand festhalten möchten. Trotzdem ist Lips zuversichtlich, dass die Umstellung kein Problem sein wird.
30 Polizisten mehr im Ausseneinsatz - ohne neues Personal
Ziel des Projekts «Kapo2016» ist aber auch die Reduzierung der Büroarbeit. Rund 80'000 Arbeitsstunden könnten so eingespart werden, rechnet Sicherheitsdirektor Dürr vor. Das bedeute, dass ohne eine einzige Neuanstellung umgerechnet etwa 30 Polizisten sinnvoller eingesetzt und zusätzlich an die Front geschickt werden können.
Verbesserungen soll «Kapo2016» zudem in der elektronischen Kommunikation mit der Bevölkerung bringen. Anzeigen - zum Beispiel ein Fahrraddiebstahl oder eine Sachbeschädigung können rund um die Uhr Online angezeigt werden. Auch das Bezahlen von Bussen wird auf diesem Weg vereinfacht.
(Regionaljournal, 17.30 Uhr)