Vor 40 Jahren löste die Inszenierung der «Letzten Tage der Menschheit» Begeisterung aus. In Basel, weil Regisseur Hans Hollmann mit der einfallsreichen Bespielung des Foyers das neuerbaute Stadttheater höchst wirkungsvoll belebte. In internationalen Theaterkreisen, weil Karl Kraus' Stück als unspielbar galt und die Basler Inszenierung an zwei Abenden das Gegenteil bewies.
Und bei den Mitwirkenden selber. Vier Monate Probezeit und der Erfolg der «Letzten Tage der Menschheit» schweissten das Ensemble und das Team hinter den Kulissen «zu einer Familie». So sagt es auch René Buchmüller, damals 18-jähriger Schauspieler, der nun, 40 Jahre später, zu einem «Familientreffen» einlud.
Und die Mitwirkenden von damals kamen und freuten sich, Schauspielerinnen und Beleuchter wiederzusehen, die sie teils jahrzehntelang nicht mehr getroffen hatten. Helmut Berger etwa reiste aus Wien an, Marion Lindt aus Zürich und Jochen Tovote aus Berlin.
Hollmann, der als gebürtiger Österreicher mit Karl Kraus seit langem vertraut war, sah damals im neuen Foyer des Theaters Basel, die Gelegenheit, ein Stück-Monument endlich, zumindest teilweise, auf die Bühne zu bringen. Und die Inszenierung gelang. Darüber hinaus erzeugte die gemeinsame Arbeit des Schauspiel-Ensembles und aller Beteiligten «hinter der Bühne» ein so grosses Wir-Gefühl, dass noch 40 Jahre danach fast 30 Mitwirkende zum Treffen nach Basel pilgerten.