Das Theater Basel kann aufatmen: Es erhält über 160 Millionen Franken vom Kanton Basel-Stadt in den nächsten Jahren. Der neue Intendant Andreas Beck kann damit die Leitung des grössten Schweizer Dreispartenhauses ohne Sparauftrag übernehmen. Der Grosse Rat bewilligte die rund 161 Millionen Franken für die Spielzeiten 2015/16 bis 2018/19 mit 73 gegen 10 Stimmen bei 4 Enthaltungen.
Die Theatersubvention war im Grundsatz unbestritten. FDP, LDP und SVP beantragten jedoch, dass ein Strukturbeitrag von jährlich einer Million Franken nur noch für die kommenden zwei Spielzeiten gewährt und danach gestrichen wird. Dieser Antrag wurde mit 48 gegen 36 Stimmen verworfen.
«Knausriger» Nachbarkanton
Gegen die Subventionskürzung machten sich dagegen alle übrigen Parteien stark. Das Theater dürfe nicht für die Knausrigkeit des Kantons Baselland bestraft werden, sagte etwa die Sprecherin der CVP. Sie wolle sich das Theater nicht durch den provinziellen Kanton Baselland verderben und sich von diesem die Kulturpolitik diktieren lassen, sagte die Votantin der GLP.
Es ist ungerecht, dass wir den Bottminger SUV-Fahrer subventionieren müssen.
Regierungspräsident Guy Morin sagte, dass mit Baselland weiterhin über die Abgeltung der Kulturleistungen von überregionaler Bedeutung verhandelt werden müsse. Solche Abgeltungen seien nicht freiwillig, sondern in der Bundesverfassung vorgesehen. Es gehe zudem nicht nur ums Theater, sondern auch andere Institutionen.
Ich will mir unser tolles Theater nicht von einem provinziellen Kanton verderben lassen.
Die Diskussion mit dem Nachbarkanton werde aber langwierig, hielt Morin fest. Ihm schwebt ein vertraglich geregelter Ausgleich vor, wie er auch in den Ostschweizer Kantonen oder in der Innerschweiz mit Zürich bestehe. Das Theater brauche aber jetzt stabile Verhältnisse und dürfe nicht in Geiselhaft für die Partnerschaftsdiskussionen mit Baselland genommen werden.