Thomi Jourdan ist 38 Jahre alt. Trotzdem ist er kein Politneuling - acht Jahre politisierte er im Landrat, bis er 2008 in Muttenz in den Gemeinderat gewählt wurde. Jetzt kandidiert er für die kleine Partei EVP für den freien Sitz in der Baselbieter Regierung. Politik sei aber für ihn ein Engagement für die Gesellschaft. «Es war nie meine Absicht Politik als Karriereplanung zu verstehen.» Im Moment habe er zwar noch «die Chancen eines Aussenseiters» aber er spüre viel Unterstützung von allen Leuten, die mit ihm die Wahlkampagne fahren.
Konkurrenz in der politischen Mitte
Thomi Jourdan tritt als EVP-Politiker gegen Anton Lauber von der CVP an. Zwei Kandidaten aus der politischen Mitte also, beide Gemeindepolitiker. «Jung sein, sei zwar kein politisches Programm», sagt Thomi Jourdan. Er stehe aber für eine neue Generation. Es wäre an der Zeit, dass eine zweite Generation in der Baselbieter Regierung vertreten wäre.
Politische Schwerpunkte setzt Thomi Jourdan unter anderem in der Wirtschaftspolitik. In der angespannten Finanzlage im Kanton Baselland sei es wichtig neue Unternehmen in den Kanton zu bringen, so dass mehr Steuergelder in die Kantonskasse einzahlen. Man solle also nicht mehr sparen, sondern mehr einnehmen.
Christliche Werte
Porträt Anton Lauber CVP-Kandidat (Benedikt Erni, 14.3.13)
In sozialen und grünen Themen ist Thomi Jourdan den linken Parteien näher als den bürgerlichen. Zum Beispiel setzte er sich als Gemeinderat für ein grünes Schänzli ein und gegen das Gaskombikraftwerk. Es sei für ihn aber immer klar gewesen, dass er in die EVP gehöre. Die Partei steht auch für die christlichen Grundwerte Jourdans. Aber, sagt er, mit dieser Grundhaltung würde er sich nicht von anderen Menschen unterscheiden, die auch ihre eigene Grundhaltung haben. Entscheidender für ihn sei, wie diese Grundwerte wirken. Und für ihn sei dies vor allem im Zwischenmenschlichen Bereich wichtig, zum Beispiel wolle er seinem Gegenüber mit Wertschätzung begegnen.
Unklare Haltung in der Fusionsfrage
In der Frage, wie er zur Kantonsfusion stehe, antwortet Thomi Jourdan vorsichtig und sagt weder ja noch nein. Einerseits müsse der Landkanton in vielen Fragen mit der Stadt zusammenarbeiten. Andererseits habe das Baselbiet auch eine eigene Kultur. Er sei in dieser Frage noch im Entscheidungsprozess, sagt Jourdan.