Zwei Wochen ist es her, dass ein unbekannter Täter einen Stein durch die Glastür von Gemeinderat Thomi Jourdans Haus warf. Da auf dem Stein eine Antenne aufgemalt war, ist davon auszugehen, dass er von einem Gegner der geplanten Mobilfunkantenne auf dem Dach des Muttenzer Hallenbads geworfen wurde. Nach diesem Angriff auf seine Privatsphäre teilte Jourdan mit, er überlege sich, aus der Politik auszusteigen.
Nun hat sich Jourdan entschlossen, als Gemeinderat weiterzumachen. Seine Familie und Freunde, aber auch viele Leute aus der Bevölkerung hätten ihn dazu ermutigt: «Der Steinwurf hat mir einen Dämpfer gegeben, aber ich glaube trotzdem, dass ich in Muttenz noch viele spannende Aufgaben vor mir habe.»
Er habe sich viele Gedanken über sein Engagement gemacht, sagt Jourdan. Seine Entscheidung sei auch ein Zeichen, dass man nicht vor der Gewalt einknicken dürfe - wenngleich kein politisches Geschäft rechtfertige, dass Gemeinderatsmitglieder Bedrohungen ausgesetzt würden.
Bevölkerung soll sich zur Antenne äussern
Ein Einknicken vor der Gewalt wurde dem Muttenzer Gemeinderat vorgeworfen, als das Gremium nach dem Steinwurf ankündigte, mit dem Antennen-Betreiber Sunrise über die Auflösung des Vertrags zu verhandeln zu wollen.
Thomi Jourdan sagt nun aber, die Antenne sei noch nicht vom Tisch. Man wolle aber zunächst einmal die Meinung der Bevölkerung einholen: «Wenn uns die Bevölkerung sagt, wir sollten in Zukunft für Antennen keine Standorte mehr zur Verfügung stellen, dann werden wir das nicht mehr tun.»
Allerdings gebe es im nördlichen Teil der Gemeinde Muttenz dreissig Antennen, im südlichen Teil - wo sich das Hallenbad befindet - dagegen erst eine einzige. Er gehe aber davon aus, dass auch die Bewohner im Süden von Muttenz das Mobilfunknetz nutzen würden, sagt Jourdan: «All die Leute, die sich bei mir über die geplante Antenne beschwert haben, haben selbst ein Handy oder haben mich sogar von diesem Handy aus angerufen.»