Der Vorfall ereignete sich vor kurzem am Grenzübergang Otterbach zwischen der Schweiz und Deutschland: Schweizer Grenzwächter erkennen einen gefälschten Pass. Dieser weist den Inhaber als tschechischen Staatsangehörigen aus. Als EU-Bürger profitierte dieser damit von einer erleichterten Aufnahme in der Schweiz. Nur: Eigentlich kommt der Mann aus dem Kosovo. Und: im Kanton Basel-Stadt ist er wegen verschiedener Delikte zur Fahndung ausgeschrieben.
Spar- und Zeitruck beim Migrationsamt
Davon habe man nichts gewusst, heisst es im zuständigen Baselbieter Amt für Migration; genauer: nichts wissen können. Denn, dass die Angaben des Antragstellers gefälscht waren, wusste man ebenso wenig. «Wir stehen unter grossem Zeitdruck», sagt die stellvertretende Amtsleiterin Regula Oliveira. Denn bei EU-Bürgerinnen und -Bürgern sei die Aufenthalts- meist mit einer Arbeitsbewilligung verknüpft. Und auf diese würden die Firmen und Betriebe ungern länger warten.
Es handle sich indes um einen absoluten Einzelfall, versichert Regula Oliveira. Bei rund 15'000 Dossiers pro Jahr sei dies zudem erklärbar. Allerdings, räumt die Beamtin ein, stehe ihre Amtsstelle nicht nur unter Zeitdruck. Dazu komme auch ein personeller Druck: «Auch wir müssen die Sparvorgaben des Kantons umsetzen und haben nur wenige Stellen zur Verfügung.»
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)