Die Deutlichkeit des Resultats überrascht insofern, als sich zuletzt auch Gewerbeverband und Handelskammer hinter das Projekt gestellt hatten. Die Parteien waren gespalten. Regierung und Parlament hatten sich gegen einen Central Park ausgesprochen und auch auf einen Gegenvorschlag verzichtet. Ebenso die SBB als Landbesitzerin.
Enttäuschung bei den Initianten
Architekt und geistiger Vater des Central Park, Donald Jacob, spricht von einer Verunsicherung der Stimmbevölkerung durch eine unsachliche Gegenkampagne. "Wer verunsichert ist, stimmt eher Nein", glaubt Jacob. SP-Nationalrat Beat Jans vom Initiativ-Komitee ist überrascht von der Deutlichkeit des Resultats, das einen Scherbenhaufen hinterlasse. Jans erwartet nun von der Regierung, dass sie sich bei den SBB für eine attraktive Anbindung des Gundeldinger Quartiers stark mache und nicht einfach eine kostengünstige Unterführung akzeptiere.
Erleichterung bei SBB und Nein-Komitee
Urs Martin Koch von den SBB zeigt sich in einer ersten Reaktion erleichtert über das deutliche Resultat. Die SBB werde jetzt die Planung für eine neue Unterführung intensiv vorantreiben. Gleichzeitig werde sie aber auch die Türe zu den Initianten nicht zuschlagen, so Koch.
Froh über die Deutlichkeit des Resultats ist Nein-Komitee Co-Präsident Heiner Vischer: «Das Resultat lässte keinen Interpretationsspielraum.» Co-Präsidentin Dominique König führt das Resultat darauf zurück, dass zuletzt auch Faktien in die Diskussion gebracht worden seien. Auch Baudirektor Hanspeter Wessels ist überzeugt, dass die Stimmbevölkerung gemerkt habe, dass sich «hinter den Computerbildern in Tat und Wahrheit eine Beton-Orgie» verstecke.