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Portraibild Isaac Reber
Legende: Isaac Reber Keystone

Basel Baselland Verkehrte Welt beim Thema Wehrpflicht

Der grüne Baselbieter Sicherheitsdirektor Isaac Reber nimmt Einsitz in einem bürgelichen Komitee, das die GSOA-Initiative zur Abschaffung der Wehrpflicht bekämpft. Baschi Dürr, der freisinnige Sicherheitsdirektor von Basel-Stadt, will hingegen die GSOA-Initiative annehmen.

Es ist ein Zugeständnis, das überrascht: Der grüne Regierungsrat Isaac Reber setzt sich dafür ein, dass die Wehrpflicht in der Schweiz nicht abgeschafft wird. Die Grüne Partei ist der Ansicht, dass die Wehrpflicht nicht mehr zeitgemäss sei und unnötige Ressourcen verschlinge. Isaac Reber aber grenzt sich bei dieser Frage klar von der Haltung der eigenen Partei ab. Er zeigt sich überzeugt vom Milizsystem. «Das Militär ist einerseits wichtig für die Sicherheit und andererseits übernimmt das Militär auch viele andere wichtige gesellschaftliche Aufgaben», argumentiert Reber.

Das Gemeinschaftswohl im Blick

Diese gesellschaftlichen Aufgaben sind es, die Isaac Reber umtreiben. «Unsere Gesellschaft wird darauf angewiesen sein, schon nur wenn wir die demographische Entwicklung anschauen, dass es eine Bereitschaft für einen Gemeinschaftsdienst vorhanden ist.» Deshalb sei es falsch, die Wehrpflicht abzuschaffen. Nur wenn die Pflicht vorhanden sei, könne man über eine Weiterentwicklung nachdenken.

Auch Baschi Dürr, Sicherheitsdirektor von Basel-Stadt, will über Alternativen zur Wehrpflicht nachdenken. Anders als Isaac Reber will er die Wehrpflicht aber abschaffen. Diese Haltung überrascht, schliesslich sind die Freisinnigen sonst für ihre Nähe zum Militär bekannt. Baschi Dürr aber will ein Ja zur GSOA-Initiative in die Urne legen, wie er gegenüber dem «Regionaljournal Basel» erklärt. Mehr dazu sagen wolle er aber nicht. Das sei Privatsache.

Das ist Privatsache
Autor: Baschi Dürr Sicherheitsdirektor Basel-Stadt

Zwar lassen also beide Sicherheitsdirektoren das Parteibuch beim Thema Wehrpflicht ausser Acht, aber nur einer von ihnen nimmt das Thema auf die politische Agenda.

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