Grundsätzlich besteht im Kanton Basel-Landschaft die Möglichkeit, Flüchtlinge privat bei sich aufzunehmen. Koordiniert werden solche Angebote von der Koordinationsstelle für Asylbewerber. Diese leitet die Angebote an die Gemeinden weiter.
Bis jetzt sei ihm aber noch keine Gemeinde bekannt, die ein solches Angebot angenommen habe, sagt Asylkoordinator Rolf Rossi. Er sieht verschiedene Gründe für die Zurückhaltung der Gemeinden. Denn viele Angebote von Privaten seien nicht nützlich. Viele Leute würden auch unterschätzen, was auf sie zukäme, meint Rossi. Denn es handle sich um Gäste, die auf längere Zeit bleiben sollten. Da müsse man es sich gut überlegen, auf was man sich einlässt.
Da muss man es sich gut überlegen, auf was man sich einlässt.
In den meisten Gemeinden besteht zudem zur Zeit noch kein Bedarf an privaten Unterkünften. Denn noch gebe es genug Platz in den offiziellen Unterkünften und Zentren für Asylbewerber, heisst es in Birsfelden, Liestal, Muttenz oder Binningen.
Götti-Projekt: Flüchtlinge im Alltag begleiten
Die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung will Rolf Rossi aber nicht ins Leere laufen lassen. Er versuche, die Menschen für ein sogenanntes Götti-Projekt zu motivieren. Bei diesem Projekt würde jemandem eine Flüchtlingsfamilie vermittelt. Diese könnten die Betreffenden im Alltag begleiten und ihnen bei der Integration helfen. Er sammle noch Angebote, sagte Rossi. Mit ersten erfolgreichen Kontakten rechnet er bis in etwa zwei Monaten.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)