Am Donnerstag beginnt auf dem Münsterplatz das diejährige Open-Air-Kino. Der Eintritt ist sehr günstig - er kostet bei fast allen Filmen lediglich fünf Franken. Dieses sogenannte «Volkskino»-Konzept gibt es seit dem vergangenen Jahr. Möglich gemacht hat es bislang der Kanton Basel-Stadt, in dem er den Veranstaltern finanziell unter die Arme greift.
Im vergangenen Jahr sprach der Kanton 25'000 Franken aus dem Swisslos-Fonds, dieses Jahr 50'000 Franken. Gleichzeitig teilte er den Veranstaltern der Firma Cinerent jedoch mit, dass es nächstes Jahr kein Geld mehr gebe aus der Staatskasse. «Man hat uns geschrieben, dass man uns dieses Jahr das letzte Mal unterstützt», sagt Daniel Frischknecht, Marketingleiter von Cinerent.
Ohne Geld vom Kanton müssen die Veranstalter ihr Konzept mit den günstigen Eintrittspreisen im nächsten Jahr vermutlich wieder ändern - und die Preise markant erhöhen. Daniel Frischknecht fände dies schade: «Wir hatten im letzten Jahr 13'000 Besucher mehr als im Jahr vorher mit den höheren Eintrittspreisen. Es war ein Kino-Volksfest.»
Kanton leistet bloss Starthilfe
Und gerade weil das Volkskino-Konzept aus ihrer Sicht ein Erfolg ist, stellen sich die Veranstalter von Cinerent die Frage, weshalb sie kein Geld mehr vom Kanton bekommen. Die Antwort darauf ist kurz und sie kommt von Martin Schütz aus dem Justizdepartement, das für den Swisslos-Fonds zuständig ist. Er sagt: «Es war von Anfang an vorgesehen, dass die Veranstalter bloss eine Anschubfinanzierung erhalten.» Die Regierung habe daher beschlossen, dass es nächstes Jahr kein Geld mehr gebe aus dem Swisslos-Fonds.
Dass sie lediglich eine Anschubfinanzierung erhalten vom Kanton, davon wollen die Veranstalter wiederum nichts gewusst haben. Sie sind ein wenig enttäuscht vom Entscheid der Regierung, weil sie mit dem Volkskino-Konzept einen ausdrücklichen Wunsch der Basler Behörden erfüllt hätten. «Die Allmendverwaltung hat uns gebeten, den Münsterplatz zugänglicher zu machen.» Und gerade deshalb, weil sie den Behörden entgegengekommen seien, können sie nicht verstehen, dass ihnen der Kanton nun den Geldhahn zudreht.