Franziska Knol hat die Firma «Convalere AG» in Pratteln im Mai 2013 gegründet. Im Januar konnte sie ihr Angebot ausbauen, wegen dem neuen Sozialhilfegesetz. Dieses verlangt einen Ausbau der Beschäftigungsprogramme für Sozialhilfebezüger, zum Beispiel für Langzeitarbeitslose und für Asylsuchende. «Das war eine gute Gelegenheit uns vorzustellen. Etwas neues ist im Kanton entstanden und wir konnten unsere Ideen präsentieren,» sagt Franziska Knol gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF.
Zusammenarbeit mit Gemeinde Pratteln
«Convalere» hat mit der Gemeinde Pratteln eine Abmachung. Die Gemeinde schickt Sozialhilfebezüger in passende Beschäftigungsprogramme der Sozialfirma. Die Gemeinde zahlt Beiträge an die Firma, pro Teilnehmer.
Kritik am Sozialgeschäft
Hans-Georg Heimann ist Leiter der Kontaktstelle für Arbeitslose in Basel. Von den Betroffenen hört er oft, dass sie sich aufgehoben fühlen in den Beschäftigungsprogrammen. Gegen Littering-programme und dergleichen sei auch nichts einzuwenden. Problematisch findet Heimann aber das Geschäftsmodell der Sozialfirmen. Wenn sie mit Steuergeldern Gewinn erzielen können. Beschäftigungsprogramme müssten gemeinnützig organisiert sein. Ausserdem, sagt Heimann, gäbe es für Sozialfirmen bisher keine bindenden Richtlinien in der Region. Wichtig sei auch die Frage nach dem längerfristigen Nutzen. Kommen Sozialhilfebezüger tatsächlich Dank den Programmen aus der Sozialhilfe raus?
Nutzen der Beschäftigungsprogramme unklar
Offizielle wissenschaftliche Ergebnisse zu den Leistungen der Sozialfirmen werden im Moment in einer gesamtschweizerischen Studie erforscht. Sebastian Helmy, Leiter des Sozialamts Baselland, ist sich bewusst, dass der Nutzen der Beschäftigungsprogramme noch nicht evaluiert werden könne. Dabei ist das politische Ziel des Kantons und der Gemeinden längerfristig Geld zu sparen bei der Sozialhilfe. Ob dies gelingt ist nicht gesichert. Die neuen Beschäftigungsprogramme würden durch eine Langzeitstudie begleitet, erklärt Helmy. Resultate erwarten die Behörden erst in zwei bis drei Jahren.