2500 Quadratmeter - so viel Platz hat die Basler Regierung den Wagenleuten auf dem ehemaligen Migrol-Areal zugesprochen. Momentan nutzen sie jedoch eine Fläche, die um einiges grösser ist. Auch, weil inzwischen Leute aus der ehemaligen Villa Rosenau und weitere Sympathisanten dazu gestossen sind.
Katja Reichenstein, Sprecherin des Vereins «shift mode» zeigt sich aber zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden wird: «Wir sind im Gespräch und werden sehen, wie kompromissbereit sie sind. Wir sind aber überzeugt, dass sie so zusammenwachsen können, dass es für alle Beteiligten stimmt.» erklärt sie im «Regionaljournal Basel» von Radio SRF.
Zudem ist «shift mode» selbst bereit, den Wagenleuten entgegen zu kommen: Indem der Wagenplatz nicht insgesamt auf 2500 Quadratmeter schrumpfen muss, sondern es müssen nur die Wagen, in welchen gewohnt wird, in dieser Zone stehen. Tom Brunner, Präsident von «shift mode», betont: «Alle anderen Projekte, die rund um den Kern des Wagenplatzes entstanden sind, etwa die Ateliers und Werkstätten, die kann man zonenkonform installieren und bewilligen lassen.»
Fruchtbares Nebeneinander
Der Verein «shift mode» hat die Wagenleute bereits mehrfach besucht und steht in engem Austausch mit ihnen. Es gebe viele Synergien, die man nutzen könne, so Tom Brunner. Bei einem Rundgang hätten sie bereits viele Ideen ausgetauscht.
«shift mode» ist bis Ende 2019 Mieter auf dem ehemaligen Migrol-Areal. Geplant sei ein Mix aus verschiedenen Projekten, so dass ein lebendiges Miteinander entstehe. Herz des Areals soll ein «Holzpavillon» werden, ein Dreh- und Angelpunkt für die Zwischennutzungen. Die Vorbereitungen würden auf Hochtouren laufen, so Brunner und Reichenstein. In wöchentlichen Sitzungen sei man daran, mögliche Zwischennutzungsprojekte zu prüfen. Bereits im Sommer sollen erste Projekte realisiert werden.
«Es ist eine grosse Verantwortung, die wir aber mit Freude anpacken.» Wichtiger Partner für Brunner und Reichenstein ist die Kunstmesse Scope. «Wir wünschen uns, dass die Scope nicht mehr in einem Zelt stattfindet, sondern in festen Bauten.» Die Verantwortlichen von Scope seine dieser Idee ebenfalls zugeneigt.
Abgrenzung zum Quartier
Damit das Nebeneinander von Zwischennutzung und Quartierleben funktioniert, planen Reichenstein und Brunner einen Wall entlang des Areals. Dieser soll als Lärmschutz dienen. Eine Abschottung sei dies nicht, sondern ein Service am Quartier, finden Brunner und Reichenstein.
Wir wollen länger bleiben als bis 2019.
Viel verdienen können die beiden mit der Zwischennutzung im Hafen nicht. «Wir haben einen bescheidenen Lebensstandard, eine andere Beschäftigung können wir neben der Aufgabe hier im Hafen nicht mehr wahrnehmen.» Sie seien froh, wenn das Projekt mit einer schwarzen Null abschliesse.
In einem ist Tom Brunner bereits jetzt sehr deutlich: «Wir wollen länger bleiben als bis 2019 und wir werden alles dafür geben, dass nicht sofort gebaut wird. Es ist ein wunderbares Quartier und der letzte Freiraum in dieser Stadt.»