Daniel Albietz (CVP) ist als bisheriger für den Gemeindrat angetreten und er wurde als einziger Kandidat auf Anhieb im ersten Wahlgang gewählt. Albietz ist Anwalt und Freikirchen-Mitglied. Er ist beispielsweise aus religiösen Gründen für die Initiative «Abtreibung ist Privatsache».
Das beste Resultat bei der Gemeindepräsidentenwahl machte der parteilose Hans-Jörg Wilde. Er sprach im Wahlkampf von seiner Nähe zur freikirchlichen Chrischona Gemeinde. Am Wahltag waren sich die Kandidatinnen und Kandidaten einig, dass ihr Glaube ihnen bei der Wahl nicht geschadet, aber auch nicht viel genützt habe.
Bonus aus religiösen Gründen?
Haben die beiden Kandidaten als Freikirchler tatsächlich keinen Bonus bei der Wahl? Der langjährige Gemeindepräsident Gerhard Kaufmann (EVP) relativiert. Gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF sagt er zur Rolle der Religionszugehörigkeit im Wahlkampf: «Es mag eine Rolle spielen, aber keine zentrale». Riehen sei zwar traditionell religiös, es reiche aber nicht in einer Freikirche zu sein, um ein politisches Amt zu bekommen.
Politische Gründe zählen mehr
Diese Meinung teilt auch Toprak Yerguz, Chefredaktor der «Riehener Zeitung». Es sei für ihn zwar schwierig in die Gemeinden reinzusehen «aber dies sei ähnlich wie die Mitgliedschaft in einem anderen grösseren Verein, das heisst, man kennt sich und dies bringt einem zusätzliche Stimmen ein». Für das gute Resultat von Daniel Albietz seien aber zwei andere Faktoren entscheidend gewesen: Als bisheriger wurde seine gute Arbeit als Gemeinderat gewürdigt und die CVP habe parteipolitisch gut taktiert. Und auch beim parteilosen Hans-Jörg Wilde sei entscheidender gewesen, dass die bürgerlichen Parteien alle hinter ihm gestanden seien.