Die Waldenburgerbahn, das «Waldenburgerli», soll nicht mehr lange die schmalste Schmalspurbahn der Schweiz bleiben. Der Baselbieter Landrat verlangte bereits von der Regierung zu prüfen, ob die Spur nicht verbreitert werden könnte auf die Breite von Tramgeleisen, die so genannte Meterspur.
Nun taucht aber auch noch eine neue Idee auf. Die Waldenburgerbahn soll doch direkt auf Bahngeleise umsteigen, also auf dieselbe Spurbreite wie die SBB. So könnte die Waldenburgerbahn zur S-Bahn werden und das Waldenburgertal im Oberbaselbiet direkt mit der Stadt Basel erschliessen. Die Idee unterbreitete der Bahnexperte Lorenz Degen dem Verwaltungsrat der Waldenburgerbahn. Degen ist Mitglied des so genannten Beirats. Dieses Gremium berät den Verwaltungsrat.
Baudirektion will sich nicht äussern
Urs Steiner, Verwaltungsratspräsident der Waldenburgerbahn, reagiert überrascht, will den Vorschlag seines Beirates aber von der Baudirektion abklären lassen. Diese wiederum will sich dazu nicht äussern, weil sie zur Zeit im Auftrag des Landrats abklärt, ob die Waldenburgerbahn nicht bald auf der so genannten Meterspur fahren könnte, die übliche Breite von Trams in der Schweiz. Dann könnte die Bahn die Fahrzeuge mit Trams ersetzen, die einfach mit zwei Führerständen ausgestattet sind. Ähnliche Fahrzeuge hat um Beispiel bereits die Appenzellerbahn bestellt.
Stephan Maurer, Präsident der Interessengemeinschaft für öffentlichen Verkehr, ein Gremium von Kunden und Fachleuten, findet, der Vorschlag von Lorenz Degen «habe Charme». Allerdings wäre ein Ausbau der Strecke mit einem grossen Aufwand verbunden. Zudem wäre es schwierig, eine S-Bahn-Linie von Basel über Liestal bis Waldenburg effizient zu betreiben. Im Waldenburgertal wären zum Beispiel mehrere zusammengehängte «Flirt»-Züge, wie sie zu Stosszeiten zwischen Basel und Liestal eingesetzt werden, nur maximal zu einem Drittel ausgelastet.