Die Kinder- und Jugendpsychiatrie Baselland platzt aus allen Nähten. Nicht alle Kinder, die es nötig haben, können behandelt werden. «Wir haben eine Warteliste», sagt Brigitte Contin, Chefärztin an der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Die Zahl der behandelten Kinder und Jugendlichen habe im letzten Jahr 13 Prozent zugenommen. Deswegen sei die nächste Generation aber nicht anfälliger oder labiler als die frühere. «Die Ansprüche sind einfach gestiegen», sagt Brigitte Contin.
Bei den jungen Frauen habe vor allem die Zahl der Essstörungen zugenommen. In Zahlen: Im letzten Jahr ist die Zahl von 1400 auf 2000 Pflegetage gestiegen. Grund für diese Entwicklung sei die Gesellschaft: «Die jungen Frauen wollen dem vorgegebenen Schönheitsideal entsprechen», sagt Contin. Da die Essstörungen ein grosses Problem seien, habe die Jugendpsychiatrie die Betreuungsplätze aufgestockt - von sechs auf acht.
Viele Kinder würden auch unter der Trennung der Eltern leiden. Bei einer Trennung stehe das Kind in einem Loyalitätskonflikt. «Es liebt den Vater und die Mutter» und sei mit einer Entscheidung überfordert. Das könne bis zum Selbstmordversuch führen.
Ein Neubau soll in ungefähr zwei Jahren stehen und soll Entlastung bringen.