Die studierte Ethnologin, Kathrin Zaugg, hat vor 25 Jahren einen eigenen Reinigungsdienst gegründet und dadurch ihrem Leben eine neue Richtung gegeben. Seither dreht sich bei ihr vieles ums Thema Putzen.
Putzen löst Festlaune aus
Die Dienstleistung, die Kathrin Zaugg mit ihrer Firma «Mitenand Putzen» anbietet, geht weit übers gewöhnliche Saubermachen hinaus. Sie leitet beispielsweise Putz-Kurse und organisiert Putz-Feste. «Einen Samstag der Putzkultur opfern und ein Putzfest veranstalten, kann Wunder wirken», steht beispielsweise auf ihrer Homepage.
Bewundern tut Kathrin Zaugg auch Tanja Grandits, die Trägerin des Titels «Koch des Jahres 2014». Kochen sei für sie ebenfalls sehr wichtig: «Das zelebriere ich fast noch mehr als das Putzen.»
Putzen war grosse Entdeckung
Kathrin Zaugg arbeitete nach Abschluss des Studiums fünf Jahre beim Pharmakonzern Roche. Als ihre Tochter drei Jahre alt war, war Putzen plötzlich eine grosse Entdeckung. Doch diese Entdeckung hat auch ihre Kehrseite: «Wer mit Dreck umgeht, wird auch wie Dreck behandelt.» Alle Talente, die die Menschen haben, würden verschwinden, wenn sie mit Putzlaken und Sprühflasche gesehen werden. Mit dieser Aussage schimmert leise Kritik an der Gesellschaft durch.
Putzen ist wie Wellness
Wenn Kathrin Zaugg staubsaugt, jodelt sie dazu. Auf die Frage, ob man ihr - wenn sie dies tut - den Vogel zeigen würde, weiss die Putzexpertin keine konkrete Antwort. Der Staubsauger würde aber einen Klangteppich mit dissonanten Tönen erzeugen. Zu diesen könne man hervorragend Summen oder Singen. Positiver Nebeneffekt: Man bleibe im «Schnuf» und das sei die Grundlage fürs Wohlfühlen.
Ein weiterer wichtiger Punkt sei, dass man Putzen nicht mit Ärger verbinden sollte. Putzen soll Energie geben und aus diesem Grund soll man negative Wertungen aufheben und durch positive ersetzen. Kathrin Zaugg ist überzeugt: «Beim Putzen kann man sich entspannen.»